Die Dunkelheit ruhte über der riesigen Stadtwelt, doch herrschte selbst jetzt die bedrückende Stille im Tempel. Seit meiner Ankunft hatte ich diese Ruhe nicht gemocht, sie erinnerte mich deutlich an das Gefühl, dass Tief aus meinem Herzen rührte und sich langsam durch meinen Körper fraß: Einsamkeit. Meister Kenobi war einmal wieder außerhalb des Tempels unterwegs und hatte mich mit den beschwichtigen Worten zurückgelassen, dass die Ausbildung meiner Fähigkeiten im Tempel stattfinden würde. Er empfand es als die schnellste Möglichkeit meine Ausbildung voranzutreiben, aber fühlten sich seine Worte seltsam falsch und hohl an. Sie stachen wie Splitter in meinen Körper und hinterließen ein bitteren Geschmack von Trauer: Warum wurde er zu meinem Meister, wenn er mich nicht wollte? Ich wusste, dass ihm der Tod Meister Qui-Gons noch immer bekümmerte. Seit dem Mord durch einen Sith hatte ich die Trauer in seinen Augen gesehen, ich hatte sie wie ein tödlichen Hieb einer Waffe an meinem Körper gespürt. Er hatte mir nicht verheimlichen können, dass ich bloß die Folge eines Versprechens an seinen eigenen Meister gewesen war. Ich blieb stehen, abwartend ob jemand in meiner Nähe war, aber ich erkannte niemanden. Ich setzte mich und lehnte mich an die Wand. Meine Augen schlossen sich, schlafen würde ich nicht, doch war die Dunkelheit der einzige Ort, wo ich sein konnte, wo ich wollte. Mein Geist schweifte ab, reiste sanft in Richtung seiner Heimat und verweilte in den Erinnerungen an meine Mutter. Die Hütte, die wir bewohnten, roch leicht nach dem Geruch von süßlichem Gebäck und schon bevor sie meinen Namen rufen konnte, rannte ich zurück. Ich sah in das Gesicht meiner Mutter und vergas die Welt um mich herum. Ich verlor mich in ihrer Geborgenheit, in ihrer Wärme und Liebe, die ich nie an diesem Ort erhalten würde. Sie wollte mich hier nicht, weder Meister Kenobi noch die anderen Jedi. Ich war ein Produkt eines Fehlers eines toten Mannes, ich war für sie doch nur ein Junge mit dem sehnlichen Wunsch der Sklaverei zu entgehen. Ich griff nach meinem Lichtschwert, dass noch nicht allzu lange in meinem Besitz war. Wütend drehte ich es in meiner Hand - Verliere es niemals aus den Augen, hatte mein Meister gesagt. Es war die Waffe eines Jedis. Aber war ich überhaupt einer? Vielleicht war meine Entscheidung falsch gewesen, ich zog meine Beine eng an meinen Körper und legte meinen Arm und Kopf auf meinen Knien ab. Meine freie Hand umschloss wütend die Waffe und mit aller Kraft bewegte ich mich und schleuderte die Waffe wütend gegen die gegenüberliegende Wand. Scharf schlug das Lichtschwert dagegen und landete auf dem Boden. Ich zeigte keine Regung es wieder an mich zu nehmen, sondern starrte aus traurigem Blick an.

Durch den Tempel ich lief, als aus meinen Gedanken ein Geräusch mich riss. Nachdenklich ich sah in die Richtung, woher dies kam, deutlich spürte wer dort war. Langsam ich hin lief. "Hmm, junger Skywalker. Augebracht wie mir scheint." zum Lichtschwert des Jungen ich sah. "Getan dir dein Lichtschwert nichts hat." hinbewegend zum Lichtschwert ich tat und dieses aufhob. In der Hand ich es drehte, den Jungen dabei nicht ansah und nachdachte. "Was dich bedrückt, junger Skywalker."

Anakin
In vertrautes Beben in der Macht ließ mich aufschrecken, besonders als der vertraute Klang der Schritte an meine Ohren drang. "Meister Yoda...", hauchte ich mit gedämpfter Stimme als die Gestalt des kleinen, aber eindrucksvollen Meisters auf mich zu kam. Wie mit einem einigen Schlag beanspruchte seine Präsenz in der Macht den Raum und brachte mich auch ohne seine Aufforderungen dazu mich aufzurichten. Meine Blickten folgten seinen Bewegungen, als ich peinlich berührt auf mein Lichtschwert in seiner Hand starrte. Es war unangenehm, dass er meine Gefühle wahrnahm, die trotz meiner Bemühungen in der Macht wirbelten. Ich wollte nicht, dass er es sah. "Es ist nichts", murmelte ich schnell, wusste aber genauso gut, dass ich ihm auch eine Geschichte meiner Mutter erzählen hätte können. Sie wäre glaubwürdiger gewesen. Unangenehm berührt von meiner schlechten Lüge wagte ich es nicht mehr in die Richtung des Großmeisters zu sehen, er hatte schon zuviel gesehen; wer wusste, was dieser jetzt auch tun würde. Vielleicht erteilte er Obi-Wan eine Information über mein Antreffen auf den Fluren? Die Stimme meines Meisters lag bereits in meinen Ohren. Oder, er empörte sich über mein Verhalten vor dem Rat? Ich konnte mir nicht vorstellen, was passieren würde, wenn ich wieder nach Tatooin musste. Wie würde Mum darauf reagieren? Es war immerhin mein Wunsch gewesen mit Meister Qui-Gon und Meister Kenobi, damals noch als Padawan, zu den Jedi zu gehen.

"Hmm, nichts es nicht gibt, es immer etwas gibt was uns beschäftigt, so klein es auch mag zu schein. Du an deine Mutter denkst, junger Skywalker. Es fühlen ich kann, deine Gedanke nicht hier sind. Loslassen du musst. Loslassen von Gefühlen die dich in Vergangenheit ziehen." viel kummer ich bei dem jungen fühlte, es nicht gut empfand. Doch Meister Kenobi es als seine Aufgabe sah den Jungen zu unterrichten. Sein Lichtschwert ich ihm nun hinhielt.

Leicht verlagerte sich mein Gewicht auf mein rechtes Bein und mein Kiefer verspannte sich. “Ich...“, setzte ich an und verstummte wieder. Was ich auch sagen wollte, alles erschien mir als unangebracht in diesem Moment. Mit finsterem Blick starrte ich nur auf das Lichtschwert, das mir der alte Meister hinhielt. Vorsichtig nahm ich es ihm ab, mein Herz klopfte stärker gegen meinen Brustkorb. "Aber Meister, was wenn ich es nicht schaffe?", fragte ich leise und starrte förmlich auf den silbernden Griff. Ich kannte die Kraft, die in ihr schlummerte. Sie pulsierte förmlich in dem Kristall, den ich auf Illum gefunden hatte. Aber dieses Mal gab mir das Gefühl keine Kraft, ich fühlte nur die Leere in meinem Körper, die Stille in meinem Kopf. Warum durfte ich nicht fühlen? Sie alle waren so kalt, dabei hatte ich immer geglaubt, die Jedi waren anders. Sie waren mehr wie Qui-Gon; freundlich, warm und selbstlos. Ich hatte es in der Präsenz des Meisters gesehen, hatte mich in ihr gewärmt und von ihr führen lassen. Sie hatte in diesem Tempel wie ein sanftes Licht in der gefühlslosen Ruhe gewirkt. "Was wenn ich nicht sein kann, was die Jedi sind?"

Ihn beobachte den jungen Skywalker, sehr verunsichert er wirkte. Ihm mit meinem Stock gegen die Stirn stieß, "Wie du darauf kommen, dass es nicht schaffbar wäre? Köpfchen du doch hast." Gefühle ihn nur sehr zurück halten, ein weiteres mal mit dem Stock in anstieß, diesmal jedoch gegen die Brust. "Was denn ein Jedi für dich ist? Was sind Jedi, junger Skywalker, was du glaubst wird gebraucht um einer zu sein?"

Als der Gimmerstock des Meisters meinen Kopf traf, hob ich etwas erschrocken meinen Kopf. Seine Fragen wirbelten durch meinen Kopf und ich brauchte einige Momente, um meinen Gedankenwirwar zu sortieren. "Sie sind die Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit", meinte ich dann, musste aber auf mein erstes persönliches Aufeinandertreffen mit dem Kanzler denken. Es war außerhalb des Greifens des Rats gewesen, nicht einmal mein Meister wusster davon; gemeinsam hatten Palpatine und ich die Unteren Ebenen aufgesucht. Kriminelle hatte es an jeder Ecke gegeben, das Elend hatte ich förmlich auf der Straße gesehen. Ich schluckte einen Kommentar dazu herunter. "Ich kann niemals denken wie Ihr oder wie es mein Meister es erwartet. Wie soll ich also ein Jedi werden?", ich mochte jung sein, aber hatte ich bereits früh gelernt, dass ich nun kein Kind mehr war. Man erwartete von mir erwachsen zu werden, also keimten bereits jetzt diese Fragen wie Unkraut in meinem Herzen. Noch immer hielt ich mein Lichtschwert in meiner Hand und wollte es einfach nicht an meinen Gürtel stecken. Ich senkte jedoch meine Hand und sah dem Meister gradeaus in die Augen. Die Angst vermischte sich langsam mit meinem feurigen Temperament, aber achtete ich darauf kaum. Es wäre zwecklos den alten Meister anzulügen, er kannte die Wahrheit dennoch immer.

Leicht lachen ich musste. "Sind sie, ja. Für Frieden und Gerechtigkeit sie stehen, wohl wahr." aufgewirbelt der junge war. "Wieso so denken wie Meister Kenobi oder mir? Eigenen Kopf du hast junger Skywalker, oder nicht?" belustigt ich wieder lachte und anfing los zu laufen. "Komm, junger Skywalker, begleite meinen Rundgang mit mir." nichts was er musste, aber konnte der junge, ein wenig durch den Tempel ich ging. In Bewegung sein er sollte.

Mein Mund verzog sich zu einem dünnen Strich, als ich das Lachen des Großmeisters vernahm. Leise wand ich also für einen kurzen Moment meinen Blick ab und machte mich daran, dass mein Lichtschwert sich wieder an seinem Platz vorfand. "Ja, aber...", ich biss mir auf die Zunge, "Ihr habt Recht, ja." Die Aufforderung Meister Yodas nahm ich wieder schweigend entgegen. Ich schritt neben ihm her, aber blickte durch die langen Hallen des Tempels. Der braune Ton weckte Erinnerungen in mir und bereits jetzt schweifte ich wieder ab. Ich erinnerte mich an das Gefühl der warmen Sonne auf meiner staubigen Haut, ich hatte den Sand nie gemocht, aber dort war es, wo die Person gewesen war, die ich aus tiefstem Herzen liebte. Aber ich wusste ebenso, dass die Sehnsucht nach ihr nichts dazu bewegen würde, als dass ich einfach wieder Nachhause konnte. Ich wollte nicht wieder in mein altes Leben zurück; die Sklaverei, die Armut. Ich hatte mir vorgenommen es zu beenden, aber wie sollte ich dies tun, wenn ich keine Möglichkeiten hatte? Ich brauchte die Jedi, ich brauchte meinen Meister. "Meister, glaubt Ihr mein Meister wird mich irgendwann respektieren?", die Frage war über meine Lippen gerollt, bevor ich darüber hatte nachdenken können, meine Schultern verspannten sich wieder etwas mehr, als ich die Antwort des Meisters abwartete. Ich hatte nicht vorgehabt Meister Kenobi anzupranger oder mich über ihn zu beschweren. Hatte ich überhaupt das Recht dazu? Ich wollte die vorherrschende Spannung nicht noch weiter vorrantreiben. Was war, wenn mein Meister mich noch mehr ablehnte? Ich wollte nicht, dass er sich in seinen Vorbehalten bestätigt fühlte. Aber der Gedanke daran, dass er in den Blicken der einzigen wirklichen Bezugsperson, der ich irgendwie Vertrauen entgegen zu bringen versuchte, mich ansah, als wäre ich ein unangenehmes Geschwür, dass er nicht loswerden konnte, weil er ein Versprechen gegeben hatte.

Einige Zeit schon verging, als wir beide durch den Tempel liefen. In Gedanken ich war, wenig sprach, mehr abwartete was der junge Skywalker sagen wollte. "Hmm Wieso du glaubst das Meister Kenobi euch nicht respektiert?" ich mit einem überraschten Unterton fragte. Nicht unbedingt typisch für Kenobi es war so zu denken, er jedoch auch noch jung war und vielleicht seinem Schüler was falsches vermittelte?