"Zu intelligente Parasiten", brummte ich mit dem gleichen Maß an Begeisterung, dass auch Ahsoka offen zeigte. Verständnisvoll verzog ich meinen Mundwinkel, ehe ich mich vorlehente und ein Handzeichen gab, dass wir aufbrechen würden. Shukrun einen prüfenden Blick zu werfend, setzte ich mich neben ihn an die Spitze der Gruppe und beschleunigte noch etwas mehr, den Fahrtwind nicht einmal wirklich wahrnehmend.

Ich zog eine Augenbraue ein Stück in die Höhe, doch drehte ich mich letztendlich in die Richtung meines Captains. "Rex, wir teilen uns auf. Der Rest soll uns auf Abstand folgen", gab ich weiter, schenkte ihm jedoch einen stille Ausdruck der Skepsis, die ich nicht wirklich abzuverlegen vermochte. Hinein in Nest voller gefrässiger Plagegeister zu laufen, entsprach zwar nicht ganz meinem gewohnt einfachen Hereinplatzen. Aber dennoch... Ich hatte ein wirklich mieses Gefühl bei der Sache. "Gut, können wir dann?", ohne eine Antwort abzuwarten, trat ich davon - die Richtung auf die bereitgestellten Speeder richtend.

"Ein gewisser Shukrun", brummte ich, sichtlich unbegeistert, selber nicht genau zu wissen, mit wem wir es zutun hattem. Doch ich kam nicht weiter dazu, meine Antwort auszuschmücken. Als Rex unseren wohlmöglichen Gast ankündigte. Skeptisch zog ich die Augenbrauen zusammen. Meine Blicke den Näherkommenden musterend. "Und Ihr seid Shukrun, nehme ich an", stellte ich die Gegenthese auf. Es war absurd zu glauben, dass ein Dahergelaufener einfach mein Vertrauen bekam, oder die Befugnis erhielt über die Einteilung der Anwesenden zu urteilen. Auch wenn ich einige kurze Blicke zu Ahsoka und Rex warf. Die anderen Sätze ignorierte ich daher geflissentlich.

"Verrückte haben eben einen Geschmack für solche Orte", brummte ich zu Ahsoka und ließ mein Blick über die Gegend fahren. Sicher, es gab alte Waffenfabriken auf dem Planeten und ebenso andere industrielle Produktionsstätten, doch sah ich kaum einen offenkundigen Sinn dahinter, sich mit Schrott zu beschäftigen; zumindest für diesen Moment nicht. "Wir warten", gab ich an Rex zurück, als ich mich auch schon herumdrehte und über eine Kom-Verbindung unser erwarteter Gast seine Ankunft verkündete, die ich bloß mit einem Nicken an den uns informierenden Klon annahm.

» Weltraum » Republikanischer Kreuzer 'Resolut'

Trist lag die Planetenöberfläche da, als die Kannonenbote durch die Luft glitten. Allein das fahle Licht der sich herabsenkenden Sonne zum Abend, drang durch die geöffneten Luftschlitze in den Laderaum und ließ die kühle Temperatur herein. Die Schiffe landeten und ich setzte den ersten Schritt auf den trockenen Boden.

"Captain", begrüßte ich auch Rex und R2 gab freudige Pfeiffgeräusche von sich. Ich nickte allein auf seine Bemerkung. "Verschwenden wir nicht länger Zeit!", die Tür zum Turbolift schloss auf, sodass uns der schnellste Weg zur Brücke führen würde. Währenddessen das träge Schiff in sekundenschnelle in den blauen Tunnel des Hyperraums gesprungen war, auf dem direkten Weg nach Balmorra. Ich genoss das Gefühl der Freiheit, die sich im Tempel wie eine unerreichbare Quelle anfühlte. Als säße man in einem Raum, ohne Türen und Fenster. Allein der Sehnsucht ergeben, die nach mehr schrie. Die mich als kleiner Junge zu den Sternen hatte blicken lassen. Welche jedoch auch weit weg vom Tempel noch an mir nagte, als ich mich der Besprechung unserer Mission hingab. Planungen und Wissen teilte, in einem winzigen Raum ohne Fenster und einer geschlossenen Tür.
Die erst aufgehen würde, wenn wir der Weg uns auf die Oberfläche führte. Der einzige Ort - ich mochte ihn nicht kennen -, wo die Freiheit mehr als eine ferne Erinnerung war. Ein Lächeln umspielte kurz mein Gesicht, als ich mich über den Holoprojektor lehnte.
"Stellen Sie eine kleine Gruppe zusammen", wies ich an und beließ es Ahsoka, zutun, was ihr in den Sinn kam. Erst im Orbit des kolonisierten Planeten würden wir wieder gemeinsam aufeinandertreffen, um uns der Oberfläche zu nähern.

» Kolonien » Balmorra » Planetenoberfläche

- Coruscant, Jedi-Tempel, Hangar

Aus dem Orbit trettend, schwamm das kleine Shuttel durch den Raum. Sterne funkelten in der schwarzen Endlosigkeit und verschwanden, als sie durch die blaue Energieschicht drangen, hinter der sich die Tore schlossen. Weich berührte das Metall des Schiffs den Boden. Und entließen uns in dem Haupthangar, indem ich augenblicklich Rex entdeckte.

- Traningsraum 1

Mit der Mission zumindest in rauen Zügen vertraut, schritt ich an der Seite meiner Padawann zum Hangar. Brummend öffnete sich die Tür des Aufzugs und gab die Aussicht auf den gefüllten Andock-Komplex frei, dessen durchaus reges Treiben von Mechanikern, anderen Jedi und Droiden nicht sonderlich bemerkte, wer hereintrat. Allein vereinzelt schauten wenige zu uns herüber, vertieften sich jedoch rasch wieder in ihre Arbeit. Wirklich erwiedern tat ich jedoch keiner der Schaulustigen. Meine Aufmerksamkeit war zu einem kleinen Schuttel gewandert, dessen Türen zum Laderaum sich bereits öffnete, als der Pilot uns wahrnahm. Ein Quietschen erklang, R2 drehte seine beweglichen Kopfpartien und rollte aus dem Shuttel um Ahsoka und mich mit einem gut gelaunten Piepsen und Pfeifen zu begrüßen; Ich begann sofort schelmisch zu grinsen und erwiederte mit gewohnter Stimmenlage einer meiner üblichen Sprüche. Entrüstet piepste R2 zurück, rollte zurück und wartete bis wir ihm gefolgt waren.

- Raumschiffe, Republikanischer Kreuzer 'Resolute'

Den Mundwinkel mit einem schelmischen Ausdruck hebend, warf ich meiner Padawan mein Traningslichtschwert zu. "Bei einem Meister wie mir", immerhin wären gewisse andere Jedi mit ihren Padawanen lieber Tag ein und aus, in den Meditationsräumen oder Archiven zugegend, "könnte man doch auch nicht schlechter darüber reden!" Das Traninig damit beendend, trat ich zum Ausgang. "Trödel bloß nicht, Padawan. Der Rat erwartet uns in wenigen Augenblicken." Was natürlich nichts anderes bedeutete, als dass sie keine Sekunde früher, als 'grade noch pünktlich' ankommen würden. Bloß um darauf mit schnellen Schritten zum Hangar aufzubrechen und ihrem unterschütterlichen Bedürfniss nach der Front - zumindest solange Padmé nicht in meiner Nähe war - nachzugehen.

- Hangar

Während die Zeit voranschritt, äußerte ich beständig immer wieder einige Verbesserungen. Korrigierte jede Kleinigkeit, doch pochte nicht darauf, dass sie es alles immer anwenden musste, wie ich es ihr vorschlug. Ahsoka wusste auch ohne viele Wiederholungen, was ich von ihr erwartete, und woran sie meine Zufriedenheit über ihre Verbesserungen erkannte. Wenn sie eigene Ideen hatte, stellte ich mich dem sicher nicht in den Weg.
Ich vollführte einen letzten Schlag, wiederholte den Angriff, der sie vorher zum Staucheln gebracht hatte und deaktivierte dann mein Lichtschwert.

"Gut." Ich drehte mich wieder in meine Grundstellung und sah meine Padawan an. Ohne abzuwarten, zog ein spitzes Lächeln über meine Lippen, und ich griff sie einfach an. Mein Lichtschwert drehte sich dabei unentweg durch die Luft.

Belustigt über schnippisches Verhalten leuchteten meine Augen im plastischen Licht des Traningsraums. Ahsoka wusste, dass ich alles andere als abgeneigt von alternativen Wegen war. Doch die Sorge, die Verantwortung für einen weiteren Verlust zu tragen, weil ich daran versagt hatte, sie richtig zu unterrichten... "Dein Gleichgewicht ist durchaus ein kleiner Anfang, doch", ich vollführte ihre Bewegung aus dem Kampf, "Letztendlich war deine offene Flanke dein wunder Punkt." Ruhig bedeutete ich Ahsoka sich in die gleiche Position wie ich zu begeben." Konzentriere dich im Kampf immer aufs Ganze, sei dein Gegner und du selbst zu gleich." Obi-Wan am Ende hab ich doch noch ein paar kluge Sprüche von Euch aufgeschnappt., überlegte ich, doch sah ich Ahsoka dann an,
"Und versuch es einmal mit diesem Schlag." Das Lichtschwert jagte durch die Luft, als ich einen Schritt vollführte.

Die Klinge auf sie haltend, deaktivierte ich die Waffe. "Das Halten deines Lichtschwerts ist ein riskanter Versuch. Wenn du es nicht richtig einsetzt, kann es jedoch unschöne Konsequenzen haben", ich hielt ihr die Hand zum Aufstehen hin. Obwohl die junge Togruta eine taffe Padawan war, was anders hätte mich auch bloß aufgehalten auf dem Schlachtfeld, klang die Sorge um sie in meinem Ton genauso an. "Und darum", ich nahm mir einen Moment, um sie mit einem prüfenden Blick zu betrachten, "Fangen wir nochmals an." Ich ließ mich in die gleiche Position, die Ahsoka soeben den Sieg geraubt hatte, fallen. Doch nahm ich dieses Mal nicht meine Haltung an, sondern ihre. "Was, Ahsoka, hätte dir in einem Duell im Krieg erst den Verlust des Unterkörpers und dann den Tod bedeutet?"

Während meine Augen jeden Angriff von ihr aufnahmen, wirbelten wir durch den Raum. Schlag gegen Schlag konterte ich, und ich wirbelte letztendlich mit einer riskanten Drehung herum. Den verlangsamten Angriff ihres Rückhand-Griffes ausnutzend, deutete ich eine Parade an. Zog die blaue Energieklinge jedoch dann herum und setzte einen Schlag an ihre ungeschütze Flanke an.

Wie als wäre mein Körper eine einzelne Bewegung, und meine Waffe ein Teil davon, parierte ich und teilte auch sogleich wieder aus. Mein Atem passte sich dem Takt des Tanzes, den die Waffe wie eine leichtfüßige Tänzerin - kurz ließ er sich durch die Gedanken an Padmé ablenken - vollführte, an. Nur knapp, sah mein scharfes Geschick den Angriff von Ahsoka kommen. Ein zufriedenes Heben meiner Mundwinkel ihr kurz zu werfend, dämpfte ich meine Angriffe. Ich führte einen Schritt zurück, ließ Ahsoka das Spiel übernehmen.

"Dann kann ich mich zufrieden schätzen, eine solch folgsame Padawan zu haben", erwiederte ich und nahm gleichfalls eine Grundposition ein. Eine leichte Verbeugung des Respekts vor meiner Kampfpartnerin andeutend, sah ich sie mit einem feurigen Blick an. Wie eine Raubkatze begann ich sie leicht zu umrunden - wartete, und schlug zu. Die Spitze meines Lichtschwerts ging auf sie nieder, und ich passte die Kraft meiner Schläge genau so an, als dass ihr Kampfeifer, der Reiz sich den Sieg greifen zu können, sicher gereizt wurde.

Vertieft in meine Schritte, vernahmen meine Gedenken dennoch das leise Wispern der Macht. Mit einem kraftvollen Drehen über meinen Kopf vollführte mein Körper sogleich die jahrelang geübten Schritte, die in einer lockeren Verteidigungsposition endeten. "Ahsoka", grüßte ich meine junge Padawan. Drehte meinen Blick zu ihr und deaktivierte meine Traningswaffe. "Wenn du fertig mit der Bewunderung deines genialen Meisters bist", vielsagend blickte ich zu den Lagerungsstellen der Lichtschwerter, "Dann lass ihn bloß nicht zu lange warten."

Das gleißende Licht der blauen Klinge spiegelte sich in meinen blaugrauen Augen wieder, als ich meine Lieder aufschlug. Wie ein unaufhaltsamer Angriff wirbelten meine Bewegungen durch den Raum, wirkten elegant und sogleich durstig nach einem Wiedersacher. Frustriert knurrte ich auf, als ich ein weiteres Mal daran versagte, meinem Lichtschwert die Kraft zu verleihen, welche mich auf dem Schlachtfeld vorantrieb. Jede Faser meines Körpers sehnte sich nach dem nachgebenden Gefühl von zerreisenden Metallplatten. Der geringfügigen Ablenkung von meiner allgegenwärtigen Sehnsucht nach meiner Geliebten, die ein weiteres Mal viele Lichtjahre von mir entfernt war. Wieder trennte uns beide ihre diplomatische Geschicklichkeit, die mir wie ein Fluch und ein Segen zu gleich erschien. Ihre warme, einhüllende Stimme erklärte mir ein weiteres Mal die Bedeutung ihres Auftrags, der ich ein weiteres Mal mit weniger Zustimmung entgegensprechen konnte. Zu sehr fürchtete ich um sie, als dass ich sie alleine hatte gehen lassen wollen. Doch verhemmt hatte sie abgelehnt, bat mich inständig darum auf Courscant zu bleiben - meinen Pflichten nachzugehen: als Jedi, der sich dem Schutz der Republik verschworen hatte, als Meister einer Padawan, die soviel anders als Obi-Wan das gleiche Feuer besaß wie ich. Sie schien weitaus mehr zu verstehen, was ich Obi-Wan in unseren dauerenden Debatten deutlich zu machen versuchte.
Seine blaue Klinge surrte durch die Luft.
Und doch genoss er die Wortwechsel mit seinem alten Meister, und Freund.

Der Versuch ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, hatte mich selbst aus meinem Schlagtempo gebracht. Schnell prasselten seine Hiebe auf mich nieder. Eine seiner Klingen traf mein ausgestrecktes Bein oberflächlich. Der Stoff meiner Robe verbrannte, dort wo die Lichtklinge in meine Haut eingedrungen war. Der aufkommende Schmerz vernebelte kurz meine Sicht, doch wehrte ich instinktiv den nächsten Schlag ab, der wohl meinen Tod bedeutet hätte. Es fiel mir schwer mein Gewicht nur auf das gesunde Bein zu verlagern, da er mich zwang mich immer weiter zurückzuziehen. "R2? Komm schon!", rief ich erinnernd nach Hinten, er quietschte kurz und tatsächlich öffnete sich wenige Momente später die Tür. Ich verteidigte weiter, verabscheute den Gedanken jedoch, eingeschränkt zu sein. Verteidigung war Obi-Wans Sache, nicht meine. Während sich das Gefecht Kräfte zerrend in die Länge zog, vernahm ich die stampfenden Geräusche einiger Kampfdroiden, denen wir kurzerhand über den Weg laufen würden.