Ich warf ihm einen warnenden Blick zu. Ich mochte zwar gütig und sehr geduldig sein, aber wusste Paul auch nur zu gut, dass ich auch anders konnte. Und mit solchen Aussagen erreichte er meine Toleranzgrenze sehr schnell. "Als Jedi musst du leider sehr viel anpassungsfähiger werden, da uns unsere Missionen auf viele verschiedene Planeten mit unterschiedlichen Klimas führen. Sieh es also als Teil deines Trainings an", riet ich ihm auf seine nächsten Worte hin und hatte endlich eine Frau entdeckt, die die Speeder verwaltete. Einige Worte und einige Credits später hatte ich uns zwei Speeder gemietet und wir konnten los.

Ich knickte unter ihrem Blick zwar ein, aber nur unter Protest. Auf ihre Erklärung hin nickte ich nur knapp. Dass ich schwitzte wie ein Wookie auf Tatooine und mir bereits ein bisschen übel war, versteckte ich soweit ganz gut. Schließlich war es Training, da hatte sie recht. Ich schwieg auch, als sie mit der Frau verhandelte und stieg dann auf den Speeder. Wie funktioniert der Blödsinn denn nochmal... Ah ja. Ich startete ihn und schaute erwartungsvoll zu Quiina rüber.

Ich hatte meinen Speeder bereits gestartet und hatte nur noch auf Paul gewartet. "Dann los. Sieh zu, dass du mithalten kannst", meinte ich mit einem herausfordernden Grinsen und fuhr dann los. Ein bisschen Spaß durfte ja wohl sein. Ich raste durch die Straßen, mein Poncho und meine Haare flatterten im Fahrtwind hinter mir her.

Die Herausforderung nahm ich gerne an. Ihr dürft in meinem Windschatten fahren! rief ich ihr hinterher und fuhr los. Der Fahrtwind ließ mich wieder einigermaßen abkühlen. Auch wenn ich das Klima hier überhaupt nicht vertrug, so war es doch immerhin besser, als Planeten wie Mustafar. Lava im Überfluss. Dort war ich das erste Mal kollabiert.

Denkst du wohl!, dachte ich nur und machte es ihm keineswegs einfach, mich zu überholen. Weiterhin düste ich durch das Viertel und man merkte allmählich, dass die Betriebsamkeit immer weiter abnahm und auch die Gegend wurde verlassener und heruntergekommener.

Ich jagte ihr hinterher, doch ließ sie irgendwann vor mir her pendeln, schließlich wollte ich keinen Unfall riskieren. Als ich die Gegend sah, wurde mir schlecht. Diese ganzen Ruinen, verlassene Gebäude, verwucherte Gärten... Hier sollen sie also sein?

Als Paul keine Anstalten mehr machte, mich überholen zu holen, drosselte ich ebenso das Tempo, bis wir angekommen waren. Ich stoppte und stieg vom Speeder. "Wenn man den Aussagen der Bewohner vertrauen kann, dann ja", nickte ich und ließ meinen Blick durch die Gegend schweifen. Sah ja wirklich nett hier aus.

Weil man denen bekanntlich so sehr trauen kann. murmelte ich und bald kamen die alten Fabriken in Sicht. Große, getürmte Gebäude, einige schon verfallen. Sieht vielversprechend aus. Ich hoffe, wir dürfen es in die Luft jagen, wenn da Droiden sind.

"Du solltest nicht immer alles und jedem misstrauen", riet ich meinem Schüler, obwohl das in Zeiten des Krieges nicht einmal verwunderlich war. Auf seine folgende Aussage hin, grinste ich etwas. "Langsam. Zuerst sollten wir uns einmal etwas umsehen", schlug ich vor und setzte mich sodann in Bewegung. Wohlgemerkt, aber mir langsamen und vorsichtigen Schritten, während ich mich wachsam umsah.

Misstrauen ist das Gegenteil von Naivität, und da Frage ich mich, was von beidem Besser ist. rief ich ihr zu. Von mir aus. Aber wenn wir es sprengen dürfen, darf ich dann den Knopf drücken? Ich hielt neben ihrem Speeder an und sprang von ihm herunter, um meiner Meisterin zu folgen. Dicht bei ihr bleibend sah ich mich um. Wenn uns jemand entdeckt... Ich bastelte in Gedanken bereits an einem Plan.

"Verwechsle Naivität nie mit Vertrauen. In diesen Zeiten ist Vertrauen das Wertvollste, was es gibt. Verdiene es dir und schätze es", legte ich ihm nahe, denn in Kriegszeiten brauchte man Verbündete, denen man vertrauen konnte. Wer alleine dastand, hatte bereits ohne Kampf verloren. "Jetzt sehen wir uns erstmal um", meinte ich im scharfen Ton zu meinem Padawan auf sein "Quengeln" hin. Für eine Sprenung hatte wir nicht einmal die richtige Ausrüstung dabei.

...Wie ihr wünscht, Meister. Ich nickte knapp und lief in ihrer Nähe durch die Trümmer des alten Industriegebiets. Bei ihrem scharfen Ton zuckte ich zusammen und sah frustriert zu Boden. War ich zu voreilig, zu ungeduldig gewesen? Wohl schon. Natürlich, Verzeihung, Meister... entschuldigte ich mich leise und kratzte mich nervös am Arm. Dennoch folgte ich ihr brav und machte fortan keinen einzige Mucks mehr. Meine Meisterin zu verärgern oder zu enttäuschen war das letzte, was ich wollte.

Ich erwiderte Paul nichts mehr, denn nun war Vorsicht angesagt. Immer weiter wagten wir uns ins Innere der Fabriken hinein. Stets darauf bedacht, hinter der nächsten Ecke auf ein Bataillon von Kampfdroiden zu treffen, doch blieb dieses aus. Irgendwann standen wir in einer großen Fabrikhalle angelangt, ohne auf einen einzigen Droiden getroffen zu sein. "Das ist aber merkwürdig. Waren das doch bloß Gerüchte?"

Leise schlich ich hinter Quiina her, bewegte mich in flüssigem Passgang voran, um keinen Mucks zu machen. Noch in der Fabrikhalle war ich sehr wachsam. Das ganze roch nach Falle. Spürt ihr das auch? Diese... Diese Erschütterungen... Der Boden schien leicht zu beden, etwas näherte sich.

Es roch eindeutig nach Falle, da dachten mein Padawan und ich wohl dasselbe. "Ja, ich spüre es auch", meinte ich alarmiert und sah mich. Es gab keine Möglichkeit, sich zu verstecken. "Gut... Wenn es eine Falle ist, dann lassen wir sie eben zuschnappen", entschied ich und zückte mein Lichtschwert. Vielleicht konnten wir dann auch herausfinden, was hier eigentlich gespielt wurde.