Das Jahr 21 VSY. Es herrschen gefährliche Zeiten, die Galaxis befindet sich Krieg! Republik und Separatisten kämpfen um Frieden und Zerstörung. Wie wird deine Rolle darin aussehen?
"Es geht nach Bothawui. Unsere Spione haben von separatistischen Sichtungen dort berichtet und wir sollen dies nun überprüfen", erklärte ich Jayneal und wandte mich dann wieder an Cody. Ich hatte ihn zuvor angefunkt, die weiteren Missiondetails zusammenzutragen und fragte nun nach, ob er bereits alles hätte. "Wie Ihr befohlen habt, General!", kam sogleich die Antwort und ich nickte zufrieden. "Gut, dann sollten wir uns zuerst zur Brücke begeben. Jayneal, ich würde vorschlagen, dass wir erst dies erledigen und sobald wir uns auf dem Weg nach Bothawui befinden, werde ich dir das Schiff zeigen", meinte ich zu meinem Padawan. Ich würde ihr ein Quartier zuweisen, welches sie während ihres Aufenthalts auf der Negotiator beziehen könnte und etwas durch das Schiff führen. Diese Kreuzer waren immerhin nicht gerade klein.
Mit einem Nicken hatte ich Jayneals Worte zur Kenntnis genommen. Die Klone musterten das Mädchen zwar interessiert, aber fragten erstmal nicht weiter nach. Erst als wir im Haupthangar der "Negotiator" gelandet waren und sich die Schotten wieder öffneten, empfing uns Cody, welcher durchaus interessiert war, wer meine Begleitung war. "Willkommen zurück, Sir!", grüßte mich mein Commander mit einem Salut, ehe sein Blick weiter zu Jayneal wanderte. "Verzeiht die Frage, Sir, aber wer ist denn die Kleine dort?""Das ist mein neuer Padawan, Jayneal Harcorb. Jayneal, dies ist Commander Cody. Bei Fragen kannst du dich auch jederzeit an ihn wenden", machte ich die beiden miteinander bekannt. Als Padawan bekleidete Jayneal in dem Falle nun ebenso den Rang eines Commanders. Dem war sich auch Cody sicherlich bewusst. "Freut mich, Euch kennen zu lernen, Commander Harcorb. Und willkommen in der Doppelbogen-Armada", hieß Cody sogleich meinen Padawan willkommen.
"Das einzige Mal, als du den Tempel verlassen hast, war als du nach Ilum gereist bist, um dein Lichtschwert zu bauen, nicht wahr?", fragte ich bei Jayneal nach, als wir aus dem Aufzug des Hangars traten. Bevor man Padawan wurde, verließ man den Tempel nicht. Außer man war soweit, um sein erstes Lichtschwert zu bauen. Bei mir ist dies schon viel zu viele Jahre wieder her, doch erinnerte ich mich daran, als wäre es gestern gewesen. Derweil führte ich Jayneal durch den Hangar, in welchem ein geschäftiges Treiben herrschte, bis zu einem Kanonenboot, welches bereits auf uns wartete. Auch zwei Klonkrieger erwarteten uns dort bereits. "Wir können gleich starten", teilte ich dem Captain mit und sobald auch Jayneal das Kanonenboot betrat, schlossen sich die Schotten und das Shuttle hob ab. Hinaus in die Atmosphäre von Coruscant und in den Orbit, wo sich die "Negotiator" befand.
"Ah, Jayneal, sehr schön", nahm ich die Ankunft meines Padawans wahr und wandte mich wieder an Meisterin Kyuteso. "Wenn ich vorstellen darf, Jayneal Harcorb. Ab heute meine neue Padawan", machte ich die beiden miteinander bekannt und musste mit einem leichten Schmunzeln bemerken, dass Jayneal ziemlich aufgeregt schien. Aber das war auch keineswegs verwunderlich, weshalb ich auch nicht weiter darauf einging. "Leider müssen wir uns auch schon wieder verabschieden. Bis zum nächsten Mal, Meisterin Kyuteso", meinte ich mit einem höflichen Nicken meines Kopfes in Richtung Anyu und deutete Jayneal sodann, mir in den Aufzug zu folgen. Sobald sich die Türen geschlossen hatten, aktiverte ich diesen und es ging nach oben zum Hangar.
Ich nickte verständlich. Ich wusste nur zu gut, dass es manche Jedi gab, die keinen Padawan wollten, das hatte ich an den Beispielen meines ehemaligen Meisters und auch an dem meines ehemaligen Schülers gesehen, doch hatte Meister Yoda andere Pläne gehabt. Ich vertrat dabei natürlich die Meinung, dass es eine Ehre war, sein eigenes Wissen weiterzugeben, um gute Jedi hervorzubringen. "Ihr habt eure Ritterprüfung ja bereits vor einigen Jahren abgelegt, es wäre also nicht gerade unüblich, einen Padawan zu nehmen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr eine gute Lehrmeisterin sein würdet", gab ich meine Meinung dazu ab, aber dies war schließlich nur meine bescheidene Meinung. "Aber verzeiht bitte, wenn ich mir zu viel herausnehme. Ich habe nicht vor, Euch dazu zu überreden, einen Padawan anzunehmen", bat ich sodann höflichst. Das hatte ich bei Anakin versucht und in gewisser Weise auch getan und obwohl er sich anfangs gewehrt hatte, gab er sich inzwischen sichtlich Mühe, Ahsoka gut auszubilden.
"Nun, wenn sich die Möglichkeit ergibt, helfe ich selbstverständlich gerne", versprach ich nochmal. Ich half anderen immer gerne aus, jedoch würde ich demnächst auch einige Zeit in die Ausbildung Jayneals investieren müssen. Da hatte mein Padawan in diesem Falle wohl Vorrang. "Ich danke Euch", meinte ich, auch wenn ich die Meinung vertrat, dass so etwas wie Glück nicht existierte. "Verzeiht mir die Frage, aber hattet Ihr noch nie den Gedanken, sich eines Padawans anzunehmen?", fragte ich Anyu wiederum.
Daraufhin musste ich amüsiert schmunzeln. "Recht ähnlich trifft es wirklich gut. Ich sehe in Ahsoka vieles von Anakin." Ob es jetzt die Impulsivität, die Sturheit oder auch nur die Bereitschaft für das Risiko war, die beiden waren sich äußerst ähnlich, so viel stand fest. Aber hatte Ahsoka ebenso dasselbe Potenzial, welches Anakin schon immer gehabt hatte. Und ich war mir sicher, dass er ihr ein guter Lehrmeister sein würde. "Hm, ich weiß leider nicht, wie lange ich weg sein werde. An und für sich, helfe ich Euch natürlich gerne nach, aber ich kann nicht sagen, wie lange diese Mission dauern wird."
"So habe ich es auch nicht verstanden, keine Sorge. Doch meint ihr, dies auf Ahsoka bezogen?", hinterfragte ich ihre Worte genauer. Ich stimmte der Entscheidung Meister Yodas zu, Ahsoka Anakin zugeteilt zu haben. Ahsoka war Anakin in vielerlei Hinsicht äußerst ähnlich und für Anakin wäre dies eine gute Möglichkeit, selbst zu lernen, was es bedeutet, zu lehren. Beide konnten daran wachsen. "Genau das ist die Frage, die wir uns auch stellen. Ihre Droidenfabrik ist zwar zerstört und wir konnten dabei auch erfolgreich Poggle gefangen nehmen, aber Drahtzieher wie Count Dooku und General Grievous sind noch auf freiem Fuß und seit Saleucami haben wir auch die letzte Spur zu General Grievous verloren", informierte ich die Kyuhi. Dass ich Grievous' Spur verloren hatte, wurmte mich immer noch, aber musste ich mich nun auf das nächste Ziel konzentrieren. "Bothawui gehört zwar der Republik an, aber ist es dennoch ein strategischer Dreh- und Angelpunkt für Spione aller politischen Richtungen."
"Die genauen Details stellt mein Commander gerade zusammen, aber unsere Spione berichten von separatistischen Sichtungen auf Bothawui. Wir sollen dies überprüfen", erklärte ich, wobei es reichlich fraglich war, denn immerhin war Bothawui Teil der Republik. Gleichermaßen galt dieses System als neutraler Dreh- und Angelpunkt. Bei ihrer folgenden Frage schmunzelte ich leicht. Vermutlich war es für andere auch verwunderlich, dass ich mich entschieden hatte, erneut einen Padawan zu nehmen. "Ja, in der Tat. Ich hatte ja bereits während der Schlacht von Christophsis mit dem Gedanken gespielt, erneut einen Schüler anzunehmen, doch hatte man Ahsoka schlussendlich Anakin zugeteilt", erzählte ich, wobei ich gewissenhaft verschwieg, dass ich mit diesem Umstand damals gerechnet hatte.
Während ich noch auf Jayneal wartete, trat eine gute Bekannte meinerseits näher. "Guten Tag, Meisterin Kyuteso", begrüßte ich die Jedi-Ritterin freundlich und wandte mich zu dieser um. "Eure Annahme ist korrekt. Im Moment warte ich noch auf meinen Padawan", klärte ich Anyu auf. Ich nahm an, dass Jayneal sicherlich nicht mehr allzu lange auf sich warten ließ, aber war der Weg von den Quartieren zum Hangar auch nicht gerade um die Ecke. Und selbstverständlich war es ihre erste Mission, sie musste sich auch erst einmal darauf einstellen.
Die "Negotiator" ist der Kreuzer von Jedi-General Obi-Wan Kenobi und gehört, wie die anderen republikanischen Kreuzer, zur Venator-Klasse der Sternzerstörer. Im Grunde genommen hatte man diesen Kreuzer nach General Kenobi benannt, der unter dem Spitznamen "der Unterhändler" bekannt ist. Oftmals ist die "Negotiator" in einem Flottenverband mit zwei weiteren Kreuzern unterwegs. Zudem gehört die "Negotiator" zur Fünften Flotte der sogenannten Doppelbogen-Armada, welche offiziell unter dem Befehl der Jedi-Generäle Obi-Wan Kenobi und Anakin Skywalker steht.
Auf dem Weg zum Hangar hatte ich mich mit Commander Cody in Verbindung, welcher ein Kanonenboot in den Hangar schicken würde. Dieses würde uns dann schließlich auf meinen Kreuzer bringen. Auch beauftragte ich Cody damit, die Details zu unserer Mission zusammenzustellen, um sie uns später auf der Brücke vortragen zu können. Nun wartete ich auf dem Gang vor dem Aufzug zum Andock-Komples des Tempels.
"Nur keine Hektik. Wir wollen zwar möglichst bald aufbrechen, jedoch liegt kein Grund zur Eile vor. Ich werde vor dem Aufzug zum Hangar warten", teilte ich Jayneal vor und mit einer kurzen, nur momentanen Verabschiedung verließ ich den Raum, um mich gemählichen Schrittes auf den Weg machte.
Möglicherweise war ich noch an die impulsiven und teils widerspenstigen Eigenarten meines ehemaligen Schülers sowie seiner eigenen Schülerin gewöhnt, dass es etwas ungewöhnlich war, wenn mir nicht widersprochen wurde. Aber durchaus willkommen. "Es ist immer noch genug Zeit, dass du in dein Quartier gehen kannst, um deine nötigsten Habseligkeiten zusammen zu packen", meinte ich zu Jayneal. Wir Jedi hatten nur wenige Habseligkeiten, weswegen das vermutlich nicht viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Aber dennoch würde Jayneal vermutlich erst zum zweiten Mal, nach der Reise nach Ilum, den Tempel verlassen. "Wir würden uns dann vor dem Aufzug zum Hangar treffen."
"Nun gut. Der Krieg lässt einen leider nie eine Ruhepause, wir werden also gleich aufbrechen müssen", teilte ich Jayneal mit, denn ich hatte bereits meinen nächsten Auftrag erhalten. Da es jedoch nichts mit der Suche nach General Grievous zu tun hatte, wollte ich Jayneal gleich mitnehmen, damit sie erfuhr, wie es außerhalb des Tempels. "Es tut mir leid, dass dies jetzt so plötzlich kommt, aber die Ankündigung von Meister Yoda, dass ich wieder einen Padawan annehmen könnte, kam für mich etwas... unerwartet", erklärte ich dem Mädchen mit ruhiger Stimme.
So schnell wie der Schmerz gekommen, genauso schnell flaute dieser auch wieder ab. "Geht schon wieder... Das muss die Erschöpfung gewesen sein", winkte ich nur ab und nickte auf seine Worte hin. Dann setzte ich meinen Weg fort und überwand die letzten Schritte Richtung Tempel. Vor einer türähnlichen Baut blieb ich schließlich stehen. Ein Öffnungsmechanimus war nicht zu sehen. Ich drehte mich zu Anakin hin um. "Wie-?", wollte ich gerade fragen, als sich die Tür lautlos öffnete. Langsam glitten die beiden Türseiten auseinander. Damit hatte sich die Frage, wie wir reinkommen würden nun auch erledigt.
Irgendwie hatte ich es geschafft, mich durch die zwei Felsen zu quetschen. Bei Anakins Handeln wollte ich schon zu einem Widerspruch ansetzen, aber schluckte diesen dann wieder hinunter, denn da hatte Anakindie Tablette schon geschluckt. Weiter darauf einzugehen wäre somit sinnlos gewesen. Ich hoffte nur, dass es ihn nun nicht an den Rande der Erschöpfung brachte. Uns beiden ging es sowieso schon schlecht genug. Obwohl... Konnte es denn noch schlimmer werden? "Gehen wir weiter", meinte ich nur und nahm den Rucksack einfach wieder an mich. So erklommen wir den Rest des Hügels und standen dann schließlich vor dem Tempel. Ich ließ meinen Blick an den Außenwänden des Gebäudes hochwandern. Selbst wenn es in gewisser Weise beeindruckend war, so konnte ich die dunkle Seite umso deutlicher spüren. Gerade so als ob es das Zentrum dieses Planeten wäre. Es hinterließ auf jeden Fall kein Wohlgefühl bei mir. Sehr gut, Obi-Wan, sehr gut... Du hast den Weg hierhergefunden... Jetzt nur noch ein paar Schritte..., hallte sogleich wieder die Stimme in meinem Kopf wieder und in einem Impuls griff ich mit der gesunden Hand an den Kopf, als ob ich besonders schlimme Kopfschmerzen hätte. Doch ich traute einfach nicht dieser Stimme. Sie kam mir so fremd und doch so bekannt vor, aber ich wüsste nicht, woher ich sie schon einmal gehört haben könnte. Ich hatte nun Zweifel, ob wir diesen Tempel überhaupt betreten sollten oder nicht. Ich wusste nicht, was wir tun sollten.
"Ich hoffe, dass du dich irrst, aber ich glaube das ehrlich gesagt nicht", entgegnete ich auf seine Worte hin, denn ein Sith-Tempel hatte uns gerade noch gefehlt. Aber diese Intensität der dunklen Seite ließ auf einen alten Tempel der Sith schließen. Hatte das vielleicht etwas mit der Mission zu tun? Wir sollten ein Notsignal überprüfen, doch wir waren angekommen und der Kreuzer zerstört. Aus bisher noch unerfindlichen Gründen hatten wir auf dem Planeten notlanden müssen. Und dann schließlich stießen wir auf einen Tempel der Sith. Für mich war das alles sehr beunruhigend. Zumal ich nun sagen konnte, dass es dieser Tempel war, der mich hierhergeführt hatte. Das behagte mir alles gar nicht. Die Zweifel, die mich schon vor einigen Stunden geplagt hatten, kamen wieder in mir hoch. Ich hatte uns an diesen Ort erfüllt von der dunklen Seite geführt und ich wusste nicht, was uns darin erwarten würde. Doch sollte es etwas Schlimmes, etwas Bösartiges sein, dann wäre es meine Schuld. Ganz recht... Das wäre deine Schuld, Obi-Wan. Kannst du das verkraften?, ertönte wieder eine Stimme in meinem Kopf, begleitet von einem heiseren Lachen, welches mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Kurz verschwamm die Sicht vor meinen Augen, doch ich fing mich wieder. Dann reichte ich Anakin den Rucksack und versuchte mich ebenfalls durch die zwei Felsen zu quetschen. Ich durfte jetzt nicht zusammenbrechen oder mit meinen Gedanken abdriften!
"Was denkst du, was das für ein Gebäude ist?", fragte ich Anakin nach seiner Meinung. Ich war kurz stehen geblieben, um ein bisschen zu verschnaufen. Der Anstieg schien nicht sonderlich anstrengend, doch in unserem jetzigen Zustand war es mehr als nur kräftezehrend diesen Hügel zu erklimmen. Mein Atem ging bereits jetzt nur stoßweise und der Schweiß tropfte von meiner Stirn herunter. Mir gefiel dieses Gebäude nicht, aber dennoch wollte ich dieses erreichen.
Dass Anakin nicht besonders angetan von dieser Idee schien, merkte ich nicht. Ich dachte nicht einmal darüber nach, wieso ich so verbissen war, diesen Ort so schnell wie möglich zu erreichen. Das sah mir eigentlich nicht sonderlich ähnlich. Das Gehen fiel mir mit jedem Schritt schwerer, doch ich durfte jetzt nicht zusammenbrechen. Dieses merkwürdige Gebäude kam immer mehr in unsere Sichtweite und sobald sich dieses vor uns aufbaute, blieb ich nun doch stehen. Es strahlte eine besonders große Intensität von dunkler Energie aus, welche in jede Zelle meines Körpers zu fließen schien. Doch hätte ich nie erwartet, dass sich sowas in dieser kargen Landschaft finden lassen würde.