> Jedi-Tempel

03.52.31, flackerten die Zahlen auf dem DataPad auf, dass ich mit einem leichten Gähnen bereits seit Stunden anstarrte. Noch zwei Stunden würde es dauern bis wir das Zigoola-System erreichen würden und dennoch hatte ich es bisher nicht gewagt, meine Augen auch nur für einen kurzen Moment zu schließen. Ein dumpfer Schmerz zwickte in meinem Nacken und ich konnte nicht wirklich sagen, ob es das lange Nichtstun oder die Müdigkeit war, doch hatte ich immer wieder das Gefühl etwas vergessen zu haben. Müde stand ich auf und merkte wie steif mein Muskeln geworden waren, seitdem wir uns auf diesem Schiff befanden. "R2. Irgendwelche Auffälligkeiten auf den Sensoren?", mit einem langen Piepsen verneinte er und ich sah mit verschränkten Armen aus dem Fenster, das das gedämpfte Licht der verschwommen Sterne ins Cockpit eindringen ließ. Es beruhigte mich und erlaubte mir mich wenigstens etwas zu entspannen.
Was Obi-Wan betraf, war ich ihm seit einigen Stunden kaum über den Weg gelaufen und hatte mich auch nicht sonderlich daran gestört, als er sich in den hinteren Teil der Yacht zurückgezogen hatte. Wir hatten überhaupt aber auch sehr wenig gesprochen, was im Zusammenhang mit der Mission, aber auch nicht anders zu erwarten war. Was Obi-Wan und mich auch im Zigoola-System erwartete bei unserer Ankunft, wir würden davon überrascht werden. Die Aussagen im Archiv, die man uns auf einem DataPad zur Verfüngung gestellt hatte, waren mau. Bei dem Gedanken verkrampfte sich mein Kiefer, doch entsann ich mich schnell an die bereits überlebten Missionen. Wir hatten schon mehr erreicht, als die meisten Jedi unserer und der bereits vergangenen Zeit. Ich war der Auserwählte und der mächtigste Jedi, ich hatte sogar mehr Potential als Meister Yoda persönlich.
In der Macht weiter eintauchend, platzierte ich mich auf dem Boden und atmete tief ein und wieder aus. Ich ließ mich im Fluss der Macht treiben und schlief langsam ein.
Schrille Pfeiftöne weckten mich und in wenigen Sekunden stand ich auf beiden Beinen, in der Lage jeden Feind zu besiegen. Beruhigend setzte R2 seine Töne fort und holte mich langsam wieder in die Realität zurück. Es gab keinen Angriff, doch verkündete er mir knapp, dass wir in wenigen Minuten den Hyperraum verlassen würden. Ich nickte ihm dankbar zu und begab mich auf, um auch Obi-Wan in Kenntnis zu setzten. Auch wenn ich vermutete, dass er längst in diesem Wissen war.

Es war eine lange Reise und ich mochte das Fliegen sowieso schon nicht sonderlich, auch wenn es nur eine tagelange Reise durch den Hyperraum war. Anakin hatte es die letzten Stunden übernommen, auf unseren Kurs zu achten, während ich mich in meine Kabine zurückgezogen hatte. Ich hatte etwas Ruhe gebraucht, denn seit einiger Zeit ging es mir nicht sonderlich gut. Ich wusste nicht, woran es lag, aber je näher wir diesem fragwürdigen Planeten kamen, desto mehr konnte spüren, wie mein Geist schwächer wurde. Und das gefiel mir nicht. Wie ich vor unserer Abreise bereits vermutet hatte, so waren kaum Informationen im Archiv über Zigoola enthalten. Dies hieß entweder, dass man sie gelöscht hatte oder sie schlicht und ergreifend einfach nicht existierten. Ich konnte nicht behaupten, dass mir diese Mission gefiel. Man musste mir nicht einmal mitteilen, dass wir bald ankamen, denn ich konnte es spüren. Es war ein Druck, der auf mir lastete, ein schlimmer Druck und ich versuchte mich deswegen in Meditation zu flüchten, um meinen Geist wieder etwas zu entspannen. Doch konnte ich nicht sagen, dass mir dies etwas half. Bilder... Verschwommene Bilder flogen an meinem inneren Auge vorbei, von Szenen, von denen ich glaubte, sie schon einmal erlebt zu haben. Und dabei begleitete mich ein Gefühl, welches von Schmerz, Trauer und Zorn geprägt war. Alles Gefühle, denen ich mich eigentlich entsagt hatte. Umso schwerer lasteten sie auf meinem Geist, weswegen ich nur hoffen konnte, dass sie nicht schlimmer wurden, denn ich brauchte meine volle Konzentration bei dieser Mission.

Leise klopfte ich an die Tür, die den Eintritt zu der Kabine verwehrte. "Wir sind in wenigen Minuten da", meinte ich dann mit gedämpfter Stimme. Etwas beunruhigendes lag wie ein Schatten auf der Präsenz meines ehemaligen Meisters, doch wagte ich es nicht weiter in seinen Geist einzudringen. Seine inneren Gefühle gingen mich nichts an, solange Obi-Wan sie mir überhaupt erlaubte zu sehen. Gefasst wie der Charakter des Rothaarigen war, fragte ich mich doch des öfteren wie die Einheit, die mein alter Meister und ich in vielen Kämpfen und Schlachten bilden konnten. Ich brauchte zumeist nicht einmal die ruhigen Wortlaut seinerseits hören, um zu wissen, was er von mir wollte.
Zurück im Cockpit deaktivierte ich bereits den Hyperraum-Antrieb, währenddessen ich R2 anwies, die Sensoren zu aktivieren, um mögliche Feinde zu erfassen. Mit einem leichten Ruckeln reduzierte unser Raumschiff das Tempo, der endlose blaue Lichttunnel verschwand um uns.
Die Sensoren funktionierten, doch zeigten keine Bewegungen eines republikanischen Kreuzers oder anderen galaktischen Raumschiff-Typen. Mit einem sanften Manöver flog ich einen Bogen und vor uns ergab sich ein Bild der Zerstörung und des Todes, hier gab es keine Lebewesen mehr zu retten: Trümmerteile glitten in der Schwerelosigkeit an uns vorbei und verschwanden in die Endlosigkeit der Galaxie. Einzelne, zum Teil schwer beschädigte Rettungskapseln trieben umher.
"Lebenszeichen?", negativ. Zähneknirschend starrte ich auf die dunkle Umgebung, die sich vor dem gleichnamigen Planeten des Systemes erhoben.

Das Klopfen riss mich aus meiner Meditation und für einen Moment, war ich etwas verwirrt, doch ließen auch die negativen Gefühle kurz nach. "Ja... Ja, ich komme gleich", entgegnete ich und spürte, wie sich Anakin dann wieder entfernte. Im nächsten Moment ging ein leichter Ruck durch das Schiff, als Zeichen dafür, dass wir den Hyperraum verlassen hatten. Ich richtete mich auf und schwankte für eine Sekunde. Ein Schmerz fuhr durch meinen Kopf und ich schüttelte diesen, damit der Schmerz abklang. "Was ist hier eigentlich los?", fragte ich mich selbst, reißte mich aber dann zusammen und ging zu Anakin auf die Brücke. Doch bereits jetzt sah ich erschöpft aus, obwohl wir noch nicht mal angekommen waren. "Sieht ja wirklich nett hier aus", kommentierte ich, als ich bei Anakin im Cockpit ankam und durch die Fenster nach draußen sah. Und da hörte ich es. Eine Stimme voller Bosheit. Obi-Wan... "Wer ist da?", fragte ich in den Raum hinein und zückte instinktiv mein Lichtschwert. Die Stimme war so nah gewesen, als würde die Person, zu der sie gehörte, direkt hinter mir stehen. Doch war hier niemand.

Noch immer lenkte ich das Schiff an den Trümmerteilen vorbei und sah nur einmal kurz nach Hinten, als Obi-Wan durch die Tür trat. Er wirkte unerwartet müde, doch verschwendete ich kaum einen weiteren Gedanken an die Müdigkeit, die in den Gesichter aller Jedi lag, wenn man genau hinsah - auch mir ging es nicht anders. Täglich kämpften wir an den Fronten, versuchten den Frieden der Republik in der Galaxie zu verbreiten. Und dennoch kamen die Handlanger der dunklen Seite uns immer wieder dazwischen, wie ein Splitter drangen sie immer öfters ins Herz der galaktischen Republik ein und zerrten an deren Kräften. Nicht einmal der Kanzler würde auf Ewigkeiten die zerstörerische Wut bändigen können, auch wenn Palpatine bereits seine ganzen Ressourcen für die Erhaltung des inneren Friedens gab. Ich bewunderte seine Stärke.
"Halten wir fest, wir sind sogut wie umsonst hier", erwiderte ich bloß auf die Worte meines alten Meisters. Ich ging nochmals die Aufzeichnungen der Signale durch, während ich R2 beauftragte, sich weiter umzusehen, soweit es die Sensoren zu ließen. Nachdenklich starrte ich dabei kurz auf den bräunlich erstrahlenden Planeten. Er erinnerte mich an Tatooin.
"Es sind -", ich drehte meinen Kopf, als Obi-Wan wie ein aufgescheuchtes Tier sein Lichtschwert zückte und sich suchend umsah.
"Meister?", versuchte ich ihn anzusprechen, stand mit einem kurzen Blick zu R2 auf und trat neben den Rothaarigen. Meine Machtfühler streckten sich unterdessen aus, aber nahm ich außer ihm und mir keine lebenden Präsenzen wahr.
Ging es ihm schlecht? Ich nahm keine Krankheit an ihm war. Fehlte ihm sonst etwas, oder hatte er sich geirrt? Der Krieg verlangte viel, aber hatte ich Obi-Wan selten in solch einer plötzlichen Schreckhaftigkeit gesehen.
"Obi-Wan, hier ist niemand."
Beunruhigt sah ich ihn an, doch blickte ich ein weiteres Mal aus dem Fenster, was ein leichtes Kribbeln und Schmerzen in meinem Nacken verursachte. Irgendwas ging auf diesem Planeten vor, dunkle Mächte, die ich dennoch nicht einordnen konnte. Sie wirkten alt und fremd.
"Von dem Planeten gehen die letzten Notsignale aus. Orte sie und überprüfe sie!", wies ich R2 an, während ich Obi-Wan im Auge behielt.

Ich ließ meinen Blick durch den Raum gleiten, doch hatte Anakin Recht. Hier war niemand. "Ich hätte schwören können...", murmelte ich so leise, dass es nur schwer zu verstehen war. Dann aber deaktivierte ich wieder mein Lichtschwert und hängte es zurück an meinen Gürtel, bevor ich mich wieder Anakin zudrehte. "Es ist nichts. Meine Sinne müssen wir einen Streich gespielt haben", meinte ich sodann zu diesem und wollte damit einerseits ihn, andererseits aber auch ihn beruhigen. Vielleicht war ich einfach nur übermüdet. Aber mir würde diese Stimme, die lediglich nur meinen Namen gesagt hatte, nicht mehr aus dem Kopf gehen. Um mich abzulenken, setzte ich mich auf den Co-Pilotensitz und sah nach draußen. Selbst der Planet vermittelte keinen besonders freundlichen Eindruck. "Sehen wir zu, dass wir diesen Kreuzer finden", sagte ich zu Anakin, als er R2 anwies, die Signale zu orten. Je früher wir diese Mission abschlossen, desto besser. Eine Weile schwieg ich, ehe ich wieder Anakin ansprach. "Du spürst es auch, oder? Irgendetwas ist auf diesem Planeten... Etwas Böses und Dunkles..."

Die Aussage stimmte mich nicht sonderlich ruhiger, sondern weckte noch etwas mehr mein Misstrauen. Obi-Wan war bekannt für sein ruhiges Ich, dessen Geist selbst in den unglaubwürdigsten Momenten seine Gefühle vernachlässigen konnte. Es war also kein Wunder, dass viele seine Fähigkeiten schätzen. Mit hochgezogener Augenbrauen sah ich ihn skeptisch an, als R2 mich von einer Antwort ablenkte.
"Bist du sicher?", hackte ich nach und erhielt nur ein paar empörte Pfeif- und Piepsgeräusche zurück. Kurz schmunzelte ich, wurde aber wieder ernst, nachdem ich mich Obi-Wan zugewandt hatte.
"Wir werden wohl kaum mehr als die Trümmerteile finden. Was hier auch passiert sein mag, die Horizon ist zerstört. - Dennoch gehen die letzten Funksignale von dem Planeten aus, R2 konnte die Signale als die einer Rettungskapsel der Horizon einordnen." Obi-Wan würde entscheiden, ob wir der Spur folgen würden, oder nicht. Schweigend warf ich ihm nur einen vielsagenden Blick zu, als auch er die dunkle Ausstrahlung des Planeten ansprach.

Ich wusste selbst, dass es nicht die überzeugendsten Erklärung war, aber ich wollte mir selbst einreden, dass dort nichts gewesen war. Ich musste ruhig und konzentriert bleiben, da konnte ich mir keinerlei Ablenkung leisten, egal in welcher Art und Weise. Doch dank R2 hörte Anakin auf, mich mit seinem skeptischen Blick anzusehen. Die Nachricht, die Anakin parat hatte, stimmte mich aber keineswegs fröhlich. Eher das Gegenteil. Einen Moment lang ließ ich mir seine Worte durch den Kopf gehen und traf dann eine Entscheidung. "Verfolgen wir das Signal weiterhin. Auch wenn es unwahrscheinlich sein mag, aber vielleicht gibt es ja Überlebende."

Auch Obi-Wan war keines Falls zufrieden mit dem Weg, der uns bevor stand, doch setzte ich mich auf sein Geheiß in Bewegung. Ich gab die Koordinaten des letzten Signals ein und prüfte vorsichtshalber noch einmal alle wichtigen Prozesse des Schiffes, es schien alles in Ordnung.
Das Schiff passierte die Atmosphäre und vor uns offenbarte sich eine trockene und öde Landschaft. Sie wirkte krag und jedes Leben schien von dem Planeten gewichen. Der pochende Schmerz in meinem Kopf kam wieder und wanderte langsam meinen Körper herunter und gab mir ein Gefühl der Taubheit. Jeder meiner Bewegungen schien mich zu bezwingen zu wollen und es kostete mich alle Kraft, um meinen Blick zu meinem alten Meister drehen zu können - was hier auch passierte, wir durften es nicht unterschätzen! "Meister?", hauchte ich, nicht einmal lauter, als dass ich mich selbst zu hören schien. Aber da war niemand, ich war alleine. Wo war Obi-Wan? Noch vor wenigen Augenblicken hatte er im Stuhl des Co-Piloten gesessen.
Mein Herz raste, dass alles entsprach nicht der Wahrheit. Sein Meister konnte nicht einfach verschwinden, sein Kopf richtete sich wieder nach Vorne.
Vor seinen Augen zeigte sich das Ebenbild einer Schlacht. Sternenjäger flogen umher, Salven wurden abgeschossen. Über die Kom-Verbindung erklangen Stimme, dann ein warnender Ton. Ein Schuss nährte sich mich! In einem riskanten Manöver wich ich sofot dem Abschuss aus, doch schrien die Signale noch immer. Ich stürzte ab!
Kreischend wurde ich von den Sensoren wieder in die Realität gerissen und ein kurzer Schwindel überkam mich, als ich direkt nach Vorne aus dem Fenster starrten. Mit dem Cockbit fast grade zum Boden gerichtet, nährten wir uns dem staubigen Boden. "Verdammt! Meister, festhalten. Wir nehmen den schnellsten Weg nach Unten!", kurz einen huttischen Fluch aussprechend, riss ich das Steuer rum und mit dem Geräusch von sich verbiegenden Metall riss ich den Rumpf der Nase nach Oben und steuerte das ins Trubel kommende Schiff auf dem sichersten Weg nach Unten.
Obi-Wan würde mich umbringen, sollte wir dies überleben! Trotz höchster Konzentration breiten sich meine Machtinstinkte aus und legten sich wie ein Mantel um das Schiff. Ich stabilisierte etwas das Schiff und konnte nur hoffen, dass mein Meister es mir gleichtat. Schweißperlen rannein mir über meine Stirn, da ich meine Aufmerksamkeit und Nerven auf zwei Probleme gleichzeitig lenken musste.
Dunkelheit umfing meinen Geist und ich sank in eine traumlose Stille. Alles um mich herum schien in ewiger Endlosigkeit, als ich langsam wieder zu mir kam. Mein Körper schmerzte und ich brauchte einige Minuten bis ich mich an den von mir provozierten Absturz erinnerte, dessen Ursache ich aber nicht verstand. Zu sehr lenkten mich die unzähligen Schmerzen ab, die meinen Körper zu Lehmen schien. Unter Druck sammelte ich meinen Geist, als mir Obi-Wan und R2 in den Sinn kamen. Vorsichtig öffnete ich also meine Augen, die von einer angenehmeren Dunkelheit umfangen wurden. Es musste Nacht sein, langsam regte ich mich etwas und tastete mit der Macht meinen Körper ab, doch war das Urteil nicht sonderlich erstrebenswert.
Langsam drehte ich mich etwas im Stuhl und spürte den stechenden Schmerz in meinem Bein, es musste verstaucht sein. Mein Blick huschte umher und selbst im Dunkeln erkannte ich die Silhouette von R2, der im Gegensatz zu mir etwas glimpflicher davon gekommen war. Ich lächelte kurz und nutzte die Macht, um ihn von einem herabgestürzten Dachteil zu entfernen. Ein dankender Pfeifton folgte.
"Schau dich um, R2 - wir werden wohl etwas länger unseren Ausflug auf diesem traumhaften Planeten verbringen...", wies ich ihn noch kurz an, ehe er auch schon seinen Aufgaben nachging. Trotz der Kopfschmerzen sah ich jetzt herüber, wo ich meinen Meister vermutete. "Obi-Wan, seit Ihr noch unter den Lebenden?", scherzte ich selbst in dieser unangenehmen Situation.

Nachdem Anakin die Koordinaten eingegeben hatte, steuerten wir weiterhin auf den Planeten zu, dessen Oberfläche uns langsam näher kam. Leblos. Das wäre das erste Wort, was mir dazu einfiel. Die Oberfläche Zigoolas schien nicht so, als wäre Leben dort überhaupt nur möglich. Doch je weiter sich diese tote Landschaft vor uns auftat, desto stärker wurde dieses belastende Gefühl, welches ich zuvor schon hatte spüren können. Doch war es nun um ein Vielfaches schlimmer geworden. Und dann war ich weg. Ich wusste nicht wo, aber schwarze, vollkommen einhüllende Leere umgab mich. Dann auf einmal durchfuhren mich die Erinnerungen an die Zeit, als ich noch ein Padawan war. An der Seite Meister Qui-Gons. Wir waren nach Mandalore entsandt worden, um Herzogin Satine vor Kopfgeldjägern zu beschützen. Am Ende unserer Mission hatte ich die Entscheidung treffen müssen. Eine Entscheidung, die mir jetzt immer noch immer Schmerz und Kummer bereitete. Nein! Ich muss mich diesen Gefühlen wieder entsage!, ermahnte ich mich selbst, aber es schien, als würden sie mir die Luft abschnüren. Und jäh kehrte ich wieder in die Realität zurück, als die schrillenden Sensoren in meinen Ohren dröhnten. Alarmiert sah ich mich um und bemerkte, wie wir uns der Oberfläche Zigoolas in rasanter Geschwindigkeit näherten. Anakin war bereits dabei, das Schiff zu stabilisieren und ich half ihm dabei, so geht es mir möglich war. Wieso enden Missionen mit Anakin immer mit Abstürzen? Die Oberfläche kam immer näher und dann war ich erneut weg. Es dauerte eine Weile, bis ich wieder zu mir gekommen war. Mein ganzer Körper schmerzte, doch bis auf ein paar äußerlichen Verletzungen, wie Schnittwunden, schien ich in Ordnung zu sein. Mein Kopf dröhnte schlimmer als zuvor, als ich mich langsam aufrichtete und mich nach meinem ehemaligen Schüler umsah. "Wundersamerweise ja", antwortete ich, als ich Anakins Stimme vernehmen konnte. Ein leichtes Stöhnen stieß ich aus. "Du bist doch ein so guter Pilot... Warum stürzen wir dann immer ab?", versuchte ich es dann mit einem neckenden Scherz meinerseits.

Als Obi-Wan seine Stimme erhob, konnte ich nicht verleugnen, dass es mich beruhigte, dass es ihm den Umständen entsprechend gut zu gehen schien. "Aber wir sind immer noch am Leben, dank meiner Fähigkeiten!", gab ich zurück und fing an mich auf dem Stuhl zu bewegen. Mich aufrichtend, stützte ich mich dennoch an der Lehne ab und musste feststellen, dass ein Heimflug in diesem Frack keine Möglichkeit war, zumindest nicht ohne Ersatzteile.
Dort, wo einst der hintere Teil des Schiffes gewesen war, klaffte jetzt ein großes Loch und gab einen unliebsamen Ausblick auf die krage Dunkelheit.
Das Glas des Cockpits war gesprungen und mit harter Miene blickte ich auf die wenigen blinkenden Lichter, denen wohl in kürzester Zeit auch die letzte Energie ausgehen würde. Ich humpelte an die Steuerkonsole, drückte einige Bedienfelder, worauf meinerseits aber nur einige huttische Flüche folgten.
"Es besteht keine Möglichkeit, dass wir den Rat kontaktieren. Wir haben keine Energie und ich mutmaße, dass bei dem Aufprall auch der restliche Teil des Schiffes weitestgehend zerstört wurde. Für heute Abend sind uns die Hände gebunden", berichtete ich mit einem unzufrieden Unterton meinem alten Meister. Innerlich verfluchte ich diesen Planeten bereits jetzt und konnte nur hoffen, dass sich meine Gefühle irrten, dass uns noch der schlimmste Teil der Mission bevorstand.
Auch als R2 wiederkam, hatte er keine erfreulichen Nachrichten.

Da hatte Anakin Recht und in dieser Hinsicht war ich ihm auch sehr dankbar. Seine Fähigkeiten bezüglich des Fliegens übertrafen meine bei weitem. Dennoch schien das Schiff unrettbar zerstört. "Gibt es auch irgendeine gute Nachricht?", fragte ich nach, obwohl ich keine Hoffnung hatte, dass dem so war. Kein Kommunikationsmittel und keine Möglichkeit, von hier wegzukommen. Dann stand ich ebenso auf. "Wir müssen unsere nächsten Schritte besprechen. Allzu lange möchte ich hier nicht verweilen", meinte ich und sah zu Anakin. Sein Humpeln war mir nicht entgangen, was mir etwas Sorgen machte.

Ich hatte es irgendwann aufgegeben und drehte mich zu Obi-Wan um, als er wieder seine Stimme erhob. Im Gegensatz zu mir schien er glimpflicher davon gekommen zu sein, zumindest nahm ich selbst im wenigen Licht der Monde kaum eine schwerwiegende Verletzung bei ihm war. Auch die Macht schwieg.
"Das letzte Signal von der Rettungskapsel befindet sich mindestens sechs Kilometer westlich von unserer Absturzstelle", meinte ich dann, als mir der letzte Blick auf die Sensoren wieder einfiel.
"Es besteht die Möglichkeit, dass wir von dort ein Signal an den Tempel senden könnten. Zumindest wenn die Rettungskapsel noch genug Energie hat." Es gab zwar noch andere Möglichkeiten, um die benötigte Energie zu erschaffen, aber wollte ich diese für diesen Moment nicht durchgehen. Wir konnten nur hoffen, dass alles einen einfachen Weg ging.

Langsam nickte ich auf seine Worte und griff mir nachdenklich ans Kinn. Aber viele andere Möglichkeiten hatten wir auch nicht, denn das Schiff konnten wir wohl vergessen. "Was bleibt uns anderes übrig? Wir müssen den Tempel irgendwie kontaktieren", überlegte ich. Mir behagte die Vorstellung zwar nicht, auf diesem Planeten herumzuwandern, aber wir durften nichts unversucht lassen. "Wir sollten die Kapsel aufsuchen, wenn wir wieder von hier weg wollen. Wie geht's deinem Bein?", fragte ich Anakin schließlich. Wenn dieses verletzt war, mussten wir dieses erst einmal irgendwie verarzten.