Ich folgte Meister Sinube, mit der Hoffnung, dass wir endlich meinem Lichtschwert näher waren und es bald finden würden. Ich wollte mir nicht ausmalen, was alles passieren konnte, wenn es in die falschen Hände gelangte. Doch meine Vorstellungskraft übertrieb, als ich die zerstörten Türen sah. Während Meister Sinube die Leiche untersuchte, ließ ich meinen Blick durch das Apartement gleiten, doch von den Angreifern, wer auch immer das war, schien keine Spur mehr zu sein. "Die Angreifer sind wohl bereits weg... Was jetzt?", fragte ich meinen Meister. Wir waren meiner Waffe so nah gewesen, doch jetzt schienen wir wieder meilenweit weg zu sein.

"Warten?", fragte ich mit skeptischen Blick nach, denn das war nun so gar nicht meine Stärke. Meine Gedanken waren bei meinem Lichtschwert, welches schon sonst wo sein könnte. Geduld war das letzte, was ich im Moment hatte. Erneut ließ ich meinen Blick durch den Raum gleiten und erwiderte bei diesem Klappern den Blick des Ältesten. Ich hielt mich dicht hinter dem Meister, als sich dieser auf einen Wandschrank zubewegte und diesen öffnete. Als uns eine Frau entgegensprang, wich ich einen Moment zurück, doch vermittelte meine Haltung Wachsamkeit, obwohl diese Frau nur Angst zu haben schien. Das Reden würde ich Meister Sinube also überlassen und nahm eine ähnlich entspannte Haltung an. Sie weiter zu verunsichern, wäre wohl keine so gute Idee.

So sehr ich darauf brannte zu erfahren, wo mein Lichtschwert war, nahm ich etwas Rücksicht auf die Gefühle der Frau und hielt mich deswegen auch etwas zurück. Dennoch lauschte ich aufmerksam ihrer Geschichte, wobei mein Blick wieder auf den toten Nack Movers fiel. Ich konnte es mir nicht ganz erklären wieso, aber irgendetwas störte mich hier. Ich versuchte, die Unruhe und die Sorgen, die ich bisher hatte, ein bisschen zu verdrängen, als mich Meister Sinube wieder ansprach. Einen Moment sah ich etwas verwirrt über dessen Worte aus, ehe ich begriff und nickte. "Verstanden, ich werde mich dann wohl etwas umsehen", meinte ich und damit machte ich mich auf, um die anderen Räumlichkeiten des Apartements zu durchsuchen. Dabei bewegte ich mich wieder vorsichtig und wachsam umher.

Vorsichtigen Schrittes begab ich mich in die weiteren Räume und kam schließlich im Schlafzimmer an. Augenscheinlich war hier niemand, doch konnte ich unter meiner eignenen Unruhe eine ganz schwache Präsenz wahrnehmen. Den Tag bisher in der Anwesehnheit Meister Sinubes unterwegs gewesen zu sein, hatte doch etwas gebracht. So konnte ich den plötzlichen Hinterhalt aus einer dunklen Ecke des Zimmers abwehren und stand mich einer weiteren Frau gegenüber. Und in ihren Händen hielt sie... "Mein Lichtschwert!", bemerkte ich, woraufhin die Frau erschrocken zu mir rüber sah. "Du bist ein Jedi?!", stieß sie aus und im nächsten Moment stürzte sie sich aus dem Fenster hinter sich. Ich fackelte gar nicht lange, sondern nahm sogleich die Verfolgung aus. Die Hauswand fiel schräg hinunter, weshalb ich bis zum Rand hinunterglitt und mit einem Sprung aufs nächste Dach hinübersetzte. Die Frau hatte schon einen guten Vorsprung und trotz meiner Jedi-Ausbildung und meinen akrobatischen Fähigkeiten, lief sie mir mit Leichtigkeit davon. Über Kom funkte ich den Ältesten an. "Meister Sinube, Ihr hattet Recht. Es hat sich ein Eindringlich versteckt gehabt und ist jetzt mit meinem Lichtschwert auf der Flucht. Sie ist ein terellianischer Parcourrunner! Ich kann kaum Schritt halten!", informierte ich ihn über die neusten Entwicklung, während ich ihr immer noch über Rohre und Kühlsysteme nachsetzte.

Nachdem ich Meister Sinube Bescheid gegeben hatte, konzentrierte ich mich wieder auf die Verfolgungsjagd der Parcourrunnerin. Sie war ziemlich flink und ich hatte tatsächlich Schwierigkeiten, ihr zu folgen. Wir sprangen über die Dächer Coruscants, bis wir zu den Verkehrsrouten gelangten. Dort schwebten große Holotafeln, auf welche die Frau sprang. Mithilfe der Macht stieß ich mich vom Boden ab und folgte ihr auf die Tafeln. Das einzige Gute war, dass sie bisher noch nicht herausgefunden hatte, wie mein Lichtschwert funktionierte. Doch zu früh gefreut. In eben diesem Moment gelang es ihr, meine Waffe zu aktivieren. Ich konnte einen triumphierenden Ausdruck auf ihrem Gesicht erkennen, als sie weiterlief und mit meinem Lichtschwer, die Schwebetafeln so beschädigte, dass sie in Schieflage gerieten. Nur mit Mühe und Not konnte ich mich halten und mein Gleichgewicht finden, während ich ihr weiterfolgte. Die Verkehrsrouten ließen wir bereits wieder hinter uns und ich war ihr schon dicht auf den Fersen, als sie versuchte, an einem Rohr hochzuklettern. Das wusste ich zu verhindern. Ich konzentrierte mich und nutzte die Macht, um das Rohr aus seinen Halterungen zu biegen, damit es nach unten brach. Aber die Frau schaffte es irgendwie noch an den Hauswand hochzuspringen und zu entkommen. Ich konnte ihr nur noch nachsehen, als sie über die Dachkante hinweg verschwand. Ich hatte keine Möglichkeit, ihr weiter zu folgen. Resigniert ließ ich mich auf den Boden sinken und zog meine Beine an meinen Körper. Was mache ich denn jetzt?, fragte ich mich selbst, da ich keine Ahnung hatte, wie es weitergehen sollte.

Kurz darauf piepte mein Komlink und als ich diesen aktivierte, hörte ich die Stimme Meister Sinubes. "Die Diebin ist mir leider entkommen und ich habe jegliche Spur verloren", informierte ich ihn mit resignierter Stimme. Das Gefühl von Versagen lastete im Moment schwer auf mir. Ich hatte es nicht geschafft, auf meine Waffe aufzupassen und jetzt hatte ich auch noch zugelassen, dass die Diebin damit entkam. Sie konnte damit alles Mögliche anstellen und ich wollte mir gar nicht ausmalen, was genau. "Was nun, Meister?", überwand ich mich schließlich zu fragen, da ich keinerlei Idee hatte, wie wir weiter vorgehen sollten. Oder ich.

Nachdem Meister Sinube den Funkkontakt unterbrochen hatte, saß ich weiterhin auf dem Vorsprung und ließ meinen Blick über den Verkehr und Coruscants Oberfläche wandern, während ich wartete. Als der Älteste schließlich in Sicht kam, stand ich auf und sah neugierig auf den Speeder, mit dem der Meister ankam. "Woher habt ihr den Speeder?", wollte ich wissen, als er stehen blieb. Auf seine Worte hin, blickte ich ihn erneut neugierig an. "Dann habt Ihr also einen Plan?", fragte ich nach, denn irgendwie schien es so zu sein. Und das gab mir wieder etwas Hoffnung, dass ich mein Lichtschwert doch wieder fand.

Ich setzte mich hinter den Ältesten auf den Speeder und sah erstaunt auf den Empfänger, den er mir reichte. "Ihr seid wirklich immer für eine Überraschung gut, Meister", meinte ich dann anerkennend und faszinierend zugleich. Anfangs hatte ich ja meine Zweifel darüber gehabt, dass Meister Sinube mitkam, doch inzwischen war ich überaus froh darüber und er hatte meinen Respekt verdient. "Dann schnappen wir sie uns mal!", sagte ich und hatte meine optmistische Art wieder zurück. Und dieses Mal würde mir diese Terellianerin nicht entkommen!