Dieses Mal waren wir sehr viel flotter unterwegs und ich merkte schon, dass ich Meister Sinube wirklich unterschätzt hatte. Beim Bahnhof angekommen, sprang ich von dem Speeder ab, meinen Blick auf den Empfänger geheftet, während ich dem Ältesten durch die Massen folgte. Ich hoffte ebenso, dass sie damit nichts Dummes vorhatten. Ich wollte eigentlich gar nicht daran denken, denn sobald ich das tat, machte sich die Unruhe wieder in mir breit. Auf einma erlosch jedoch das Signal und ich warf einen besorgten Blick Meister Sinube zu. Doch er schien wieder zu wissen, wo wir hinmussten. Ich nickte auf seine Worte hin und lief ihm nach.

Ich ließ meinen Blick ebenso über die Massen schweifen, doch war es mein Meister, der die Flüchtigen zuerst entdeckt hatte. Als mir deutete, zögerte ich gar nicht lange, sondern lief sogleich los. Mit schnellen Schritten sprintete ich auf die beiden zu, die mich entdeckten und zu fliehen versuchten. "Haltet sie auf! Das sind Diebe!", rief ich umherstehenden Polizeidroiden zu, die sogleich die beiden Frauen ins Visier nahmen. Eine schafften sie es fest zu nehmen, doch die Terellianerin sprang mit meinem Lichtschwert auf den losfahrenden Zug. Innerhalb weniger Augenblicke entschloss ich, die Verfolgung erneut aufzunehmen und sprang ihr auf den Zug hinterher.

Der Zug raste dahin, während wir uns auf dessen Dach befanden. Ich kam nicht nahe genug an sie heran, da sie immer wieder mit meiner Waffe nach mir aushieb und ich musste aufpassen, dass ich nicht von dem fahrenden Zug fiel. Ich musste Vorsicht walten lassen, das wusste ich. Nur ein unbedachter Schritt, egal ob von ihr oder von mir, könnte böse enden. Unser Kampf auf dem Zugdach schien weder zu ihren Gunsten noch zu meinen auszugehen. Ich wusste, dass wir bald wieder in einen Bahnhof einfahren müssten. Als die Terellianerin meinem nächsten Angriff auswich, schwang sie sich seitlich vom Zugdach hinunter und in das Gefährt hinein. Ich folgte ihr sogleich. Drinnen musste ich leider feststellen, dass sie eine Mutter mit ihrem Kind als Geisel genommen hatte. "Einen Schritt näher und ich töte sie", drohte sie an und so wie es sah, meinte sie es ernst. Abwehrend die Hände gehoben ging ich behutsamn auf sie zu. "Tu nichts, was du später bereuen würdest. Das ist es doch nicht wert", sprach ich ihr zu, aber meine Worte schienen keine Wirkung zu haben. Der Zug wurde langsamer, als wir den Bahnhof erreichten. Wenn sich die Türen jetzt öffneten, konnte die Diebin ungehindert mit meinem Lichtschwert fliehen. Das musste ich irgendwie verhindern!

"Hör zu, du musst nicht soweit gehen. Dann nimm doch wenigstens mich als Geisel", bot ich nun an, da die Terellianerin immer noch nicht locker ließ. "Vergiss es. Sobald der Zug stehen bleibt, verschwinde ich von hier. Und wehe einer hält mich auf, denn sonst sind die beiden tot", drohte sie weiterhin an und das gesamte Abteil schwieg vor Entsetzen. Ich wusste selbst nicht, was ich tun sollte. Ich wollte die Mutter und ihr Kind nicht gefährden. Inzwischen hatte der Zug gestoppt und die Türen öffneten sich. Ich beruhigte meinen Geist etwas, um einen kühlen Kopf zu bewahren. Ich vertraute der Macht, es würde also alles gut werden.

Als sich die Türen öffneten, stand Meister Sinube dort. Als die Terellianerin versuchte, ihn anzugreifen, überwältigte er sie ohne große Probleme. Dabei ließ sie die Geisel frei und ich fing mein Lichtschwert auf. Endlich war meine Waffe wieder dort, wo sie hingehörte. "Euer Timing war perfekt, Meister", meinte ich lächelnd.

Ich warf noch einen Blick auf Mutter und Kind, welche gerade noch als Geisel gehalten wurden und nun mehr als erleichtert aussahen. Ich warf ihnen ein Lächeln zu und folgte dann Meister Sinube. Ich hoffte nur, dass mein Meister nicht zu sehr vermisst hatte. Doch war ich mehr als nur froh, mein Lichtschwert endlich wieder zurückzuhaben.

(Ahsoka -> Jedi-Tempel)