"Dann freue ich mich auf unser Wiedersehen", erwiderte ich lächelnd und verneigte mich respektvoll vor dem Ältesten. Dann ging ich in die entgegengesetzte Richtung auf mein Quartier zurück. Dort angekommen hatte ich eine Nachricht von Meister Skywalker. Ich spielte sie ab und erfuhr, dass er mit Meister Kenobi bereits wieder auf einer Mission war. "Tja, sieht wohl so aus, als stünde mir noch mehr Tempelurlaub bevor", meinte ich mit einem Seufzen. Dann ruhte ich mich erstmal aus.

Die nächsten Tage verbrachte ich damit, die Übungen zu machen, die mein Meister mir aufgetragen hatte. Was anderes hatte ich schließlich nicht zu tun. So streifte ich durch den Tempel und suchte einen Übungsraum. Als ich eine Tür öffnete und eintreten wollte, erblickte ich eine mir bekannte Person. Seit meiner Ernennung zum Padawan hatte ich sie nicht mehr getroffen, welche auch schon ein Jahr her war, aber ich hatte sie nicht vergessen. "Jayneal, hallo. Lange nicht gesehen", begrüßte ich das Mädchen @Jayneal Harcorb erfreut.

Ich hatte eventuell einen Moment zu spät realisiert, dass sich Jayneal inmitten einer Meditation befand, weshalb ich leicht verlegen dreinsah, als ich näher trat und mich auf einen der freien Hocker setzte. "Wie wär's denn mit Padawan Tano?", erwiderte ich auf ihre Worte, aber man merkte mir an, dass es nur ein Scherz war. Mit Ahsoka war ich vollkommen zufrieden. "Entschuldige, wenn ich dich gestört habe", sagte ich dann doch und lächelte sie schief an, ehe ich ihre Frage beantwortete. "Es waren turbulente Zeiten. Wir sind meist von einer Mission zur nächsten gehetzt. Aber dadurch konnte ich endlich praktische Erfahrungen sammeln. Was ist mit dir? Wurdest du schon einem Meister zugewiesen?"

"Nein, nur zu, Jay", erwiderte ich, ich hatte ja selbst eine Vorliebe für Spitznamen. Und bei Jayneal war es ja auch in Ordnung. "Wenn man hört, dass Meister Skywalker ein impulsiver und draufgängerischer Jedi ist, der eine Vorliebe für unkonventionelle und teils riskante Pläne hat, dann hast du richtig gehört", meinte ich grinsend, aber ich war froh um meinen Meister. Auch wenn ich schon viele Fehler gemacht hatte, hatte er mich dennoch immer weiter unterstützt. "Ja, Meister Skywalker ist auch auf einer Mission. Mit Meister Kenobi", fiel mir wieder ein, als Jay meinte, ihr baldiger Meister wäre noch auf einem Auftrag. "Na ja, eigentlich hatte ich nur einen Raum zum Üben gesucht. So bin ich hier gelandet." Dank Meister Sinube wusste ich nun auch, wie wichtig Geduld war.

Ich grinste leicht, als Jay meinte, dass es ungefähr das war. Aber wie ich von Anakin gelernt hatte, war Angriff die beste Verteidigung. Und mir gefiel diese Philosophie persönlich sehr gut. "Meister Skywalker hat mir weitere Lichtschwertübungen aufgetragen, die ich machen soll, während er weg ist. Willst du mitmachen?", fragte ich sie dann ganz spontan, dann musste ich nicht alleine trainieren.

Mit einem breiten Lächeln stand ich auf und führte Jay in einen geeigneten Trainingsraum, welcher für Lichtschwertübungen besser geeignet war. Außerdem konnten wir uns hier die Trainingslichtschwerter nehmen. Auch wenn wohl keine von uns vorhatte, die andere zu verletzen. "Es ist toll, einen Lehrmeister zu haben. Meister Skywalker ist sehr erfahren und man kann wirklich von ihm lernen. Aber das Wichtigste ist, dass er mich bisher immer unterstützt und mir vertraut hatte. Das schätze ich sehr", erzählte ich Jay.

"Da hast du Recht", stimmte ich ihr zu und lächelte leicht in mich hinein. Aufgrund meiner Vergangenheit war es mir lange Zeit schwer gefallen, Vertrauen zu anderen zu fassen. Als ich damals in den Tempel gekommen war, hatte ich eigentlich nur Meister Plo mein Vertrauen geschenkt gehabt. Dann griff ich mir selbst eines der Lichtschwerter und aktivierte es. Wie immer hielt ich es im Rückhandgriff. "Ich lasse dir den Vortritt", meinte ich zu Jay, als ich mich in Kampfposition begeben hatte.

Mein Lichtschwertstil war tatsächlich eher unorthodoxer Art, doch ich festgestellt hatte, für mich sehr angenehm, als wenn ich meine Waffe im üblichen Griff hielt. Bei Jays erstem Angriff, parierte ich ihren Schlag zuerst, bevor ich zu einem Hieb meinerseits ansetzte. Ich erinnerte mich an unser Training, als wir beide noch Jünglinge waren und schließlich auch, als wir nach Illum gereist waren, um unsere Lichtschwerter zu bauen. Das alles schien schon so lange her zu sein, doch ich hatte nichts davon vergessen. Heute waren aber wir beide nicht mehr die Jünglinge, wie vor einigen Jahren noch.