"Und hier ist es eben anders. Du lebst doch nun schon lange genug im Tempel, um das zu wissen", erwiderte ich, aber war meine Stimme immer noch sehr gelassen sowie ruhig. "Nun, ich weiß ja nicht, was davor passiert ist, aber wenn du sagst, dass sie dir die Hand reichen wollte, dann nehme ich mal an, dass sie versuchen wollte, mit dir auszukommen. Aber das kann ich natürlich auch nicht mit Sicherheit sagen", stellte ich meine Vermutung auf. "Ich verstehe ja deine Reaktion darauf, so ist es bei euch nun mal Sitte. Aber auf anderen Planeten ist dies eher ungewöhnlich, daran solltest du denken."

Die Leute hier sind einfach stumpfsinnig. Ich verstehe nicht, wieso man sich die Hand geben sollte, da sind doch Bakterien dran! zischte ich und hätte fast gegen eine Säule getreten, konnte mich jedoch beherrschen. ....Ja, Meisterin... Ihre Argumente machten ja Sinn, trotzdem war ich angefressen. Die sollten mich gefälligst sehen und wissen, wie sie zu reagieren hatten!

"Es ist nun mal ein Zeichen der Höflichkeit, deswegen", meinte ich, aber hatten wir diese "Diskussion" schon viel oft geführt. Also beließ ich es dabei nun auch. Inzwischen waren wir auch an der Landeplattform angekommen, an der mein Commander - gerufen Ray - mit einem Kanonenboot auf uns wartete. "General, Commander!", grüßte uns Ray, als er uns entgegentrat und dabei salutierte.

Ich grüßte Commander Ray mit einem kurzen Neigen meines Kopfes und sah dann zu meiner Meisterin. Was genau machen wir auf Corellia? fragte ich, während ich das Schiff betrat.

"Das sage ich dir, wenn wir auf der Silencer sind", sagte ich zu meinem Padawan, während ich hinter ihm das Kanonenboot betrat. Ray gab sodann über Komlink das Signal, dass wir abheben konnten. Die Schotten schlossen sich und wir flogen Richtung Orbit hinauf.

(Quiina mit Paul -> Republikanischer Kreuzer Silencer)

Es war tiefste Nacht gewesen, als der Kreuzer in den Werften Courscants angelegt hatte und Meister Koth zu den Heilern gebracht hatte.Welche Uhrzeit es nun genau war, wusste ich nicht, doch sagte mir mein Instinkt, dass der frühe Morgen sich nährte. Langsam schritt ich durch die Flure des Tempels und musterte die Schatten, welche die Beleuchtung warf. Wie konnte die Dunkelheit soviel Schönes, aber auch gleichzeitig Fürchterliches in sich tragen? Sie war Freund und Feind gleichzeitig, wir versuchten ihr zu entrinnen, aber dennoch war sie immer da. Zumindest fühlte ich mich so. Eine Weile starrte ich aus dem kleinen Fenster und genoss den Blick auf die wunderschöne Aussicht. Zahlreiche Raumschiffe überquerten die Luftwege, ich spürte wie das Leben dort draußen pulsierte. Vorsichtig ließ ich mich in der Macht versinken, suchte still nach meiner Frau. Aber sie war zu weit weg und es wäre zu riskant gewesen seine Machtfühler weiter auszustrecken, nur um einer risikoreichen Sehnsucht nachzugehen. Selbst ich ging kein solches Wagnis ein, es gefährdete Padmés Sicherheit. Verschlossen in den tiefsten Regionen meines Herzens keimte die Sehnsucht nach ihr jedoch weiter und es dauerte einen kurzen Augenblick bis ich mich wieder gefasst hatte.
Eine Präsenz nährte sich ihm und schon bevor er sie sehen konnte, wusste er bereits bescheid. Respektvoll grüßte er Mace Windu, dessen dunkle Augen wie die eines Raubtieres auf ihm lagen. Er machte mir keine Angst, doch auch seine Präsenz in der Macht wirkte wie Anakins wie ein strahlender Ton. Obi-Wans oder Ahsokas, ja, selbst die Meister Yodas erschienen mir dagegen wie die Sterne weit entfernter Planeten. Man sah sie nur kaum in der Macht.
"Skywalker", wie immer lag der unangenehme Nachhall in der Stimme des Rats-Mitgliedes. "Meister Windu, wie ich sehe, kommt Ihr aus dem Bereich der Heiler. Wie ergeht es Meister Koth?", antwortete ich trotzdem ruhiger als gewohnt. Ich war müde von der Rettungsmission, sie war anstrengender als erwartet. Wer rechnete auch mit Piraten? Dennoch hatte er insgeheim die Vernichtung dieser elendigen Diebe genossen. "Er befindet sich auf dem Weg der Besserung." Ich nickte zur Antwort und verabschiedete mich von meinem nächtlichen Gesprächspartner. Die Erschöpfung machte sich auch in meinem Körper breit und nur die Macht erinnerte mich immer wieder daran wach zu bleiben, überall konnte ein Feind lauern. Ich umrundete noch einige Flure, bevor ich ein Schlafquartier erreichte und mich erschöpft zur Ruhe legte.
Obwohl nur wenige Stunden vergingen, wachte ich früh auf. Ich fühlte mich erholt, doch war mir einfach nicht danach aufzustehen. Wie gerne hätte ich einfach wieder die Augen geschlossen. Ich hatte erstaunlich ruhig geschlafen, keine Alpträume oder Vorhersehungen. Nicht einmal ein Gedanke an Padmé, auch wenn ihr ganzes Selbst immer vor meinem inneren Auge zu erkennen war. Zu jedem freien Moment dachte ich an sie. Die Sonne war noch nicht einmal richtig aufgegangen, doch deaktivierte ich mit einem kurzen Befehl die Verblendung des Fensters und schielte auf das wunderbare Schauspiel des Horizonts. Es beruhigte mich und für einen Moment ordnete ich meine Gefühle und Gedanken.

Fast eine Stunde später, gesättigt von einer Mahlzeit der Kantine schlängelte ich mich durch den Tempel. Es waren mehr Ordensmitglieder unterwegs. Eine Gruppe Jünglinge war auf dem Weg zu einer Stunde mit Meister Yoda. Zwei Padawanne grüßten mich höflich, was ich nur knapp erwiderte. Es war an der Zeit meinen jungen Padawann zu wecken, war ich doch knapp eine Standart-Woche weggewesen.

Vor dem Quartier meines Padawans hielt ich an und hob meine Hand, um den Knopf zu betätigen, der mich ankündigte. Es war zwar keine relevante Handlung, Ahsoka wusste bereits von meiner Anwesenheit, doch galt auch für mich, ihre Privatsphäre ging mich nichts an. Wartend trat ich einige Schritte zurück, lehnte mich an die gegenüberliegende Säule und wartete gespannt auf Ahsoka. Wir hatten heute noch einiges zu erledigen.

Die Arme vor dem Oberkörper verschränkt, beobachtete ich kurz die aufgehende Tür und blickte dann in die himmelblauen Augen, die mich mit dem typischen Blick ansahen, die ich mittlerweile von Ahsoka gewohnt war. Noch war sie nicht lange meine Schülerin, doch hatte sie mir schon oft bewiesen, dass das lodernde Feuer in ihren Augen eine Wahrheit war. Obi-Wan als Meister hätte diese Flamme nicht kontrollieren können, ich dagegen schon.
"War ich jemals nicht erfolgreich?", antwortete ich bloß und stieß mich von der grauen Säule ab. Ich hatte diese Farbe nie gemocht, sie erinnerte mich an die sandigen Böden meiner Heimat. "Du zweifelst doch nicht etwa an meinen Fähigkeiten, Snips?", setzte ich dann noch hinterher und setzte mich unangekündigt in Bewegung. Mit einem entspannten Tempo setzte ich den Weg in Richtung der Traningsräume.

Auch meine Lippen verzogen sich, als ich bei ihrem Grinsen schmunzelte. Ahsoka und ich waren auf einer Wellenlänge und anders als mein alter Lehrmeister versuchte sie ihre Gefühle nicht zu verbergen. "Wir haben Tempel-Urlaub, zumindest für eine ungewisse Zeit." Natürlich freute ich mich, dass ich mehr Zeit mit Padmé verbringen konnte, ich brauchte ihre Nähe, aber war dort draußen in der Galaxie ein Krieg, den es zu gewinnen galt. "Dennoch werden wir die Zeit nutzten. Ich möchte deine Entwicklungen sehen. - Hast du die Aufgaben ausgeführt, die ich dir zukommen ließ?", wurde ich dann ernst und sah einen kurzen Moment wieder zu meiner Padawan.

"Dann steht einer kleinen Traningseinheit ja nichts im Weg", gab ich zurück und lächelte Ahsoka aufmunternd zu. Ich spürte ihren Unmut über ihre momentane Lage, aber selbst ich konnte im Moment nicht mehr tun. Dazu fehlte selbst dem Auserwählten die Macht.
Gemeinsam erreichten wir den kleinen Raum, den ich schon oft aufgesucht hatte. Ihn nutzten nicht viele, man hatte genügend Platz und es gab keine Beobachter - auch, wenn diese ihn persönlich nicht störten. Man hatte mich und Obi-Wan schon bei zahlreichen Kämpfen, die natürlich im Rahmen stattfanden, beobachtet. Besonders Jünglinge und Padawanne lockten sie nicht selten an. Ich betrat die Halle und legte - fast schon etwas unfreiwillig - mein Lichtschwert zur Seite. Aus einem Schrank holte ich zwei Traningslichtschwerter und warf eins davon meinem Padawan hin. Ich trat in die Mitte des Raumes.