Geduldig wartete ich auf Ahsoka und musterte sie ruhig, doch entflammte auch in meinen Augen ein energisches Feuer. Duelle waren immer meine Stärke gewesen, doch würde es nicht mein Ziel sein, sie nur aus Stolz besiegen zu wollen. Eine demotivierte Padawan brachte mir genauso wenig, wie eine Tote. "Du fragst noch?", meinte ich mit hochgezogener Augenbrauen und lächelte, während ich mich traditionsgemäß vor ihr verbeugte. Es störte mich keinesfalls, dass ich Ahsoka, meiner Gegnerin, meinen Respekt zeugte. Im Kampf zählte nicht dein Stand, sondern die Frage, ob du gewannst oder starbst.
In einem sicheren Stand hob ich mein Lichtschwert empor und drückte auf den Knopf, sodass die Klinge erstrahlte. Ein mattes Grün, nicht ganz mein Geschmack, erhellte mein Gesicht und spiegelte sich in meinen Augen. Aufmerksam sah ich zu Ahsoka.

Ohne ein Zögern parierte ich ihren Schlag und erwiderte mit einem geübten Schlagaustausch ihren Angriff. Eine Strähne fiel mir ins Gesicht, doch ignorierte ich diese und setzte dieses Mal zu einem Gegenschlag an. Wie ein Blitz schlug ich zu der Seite zu und setzte dabei noch nicht einmal meine ganze Kraft ein.

Ahsoka hatte dazu gelernt, doch würde es noch eine lange Zeit dauern, bis sie mich wirklich schlagen würde - auch wenn sie zugegebener Weise eine flinke Kämpferin war. Mühelos parierte ich ihre Schläge und setzte gegen Schlag einen weiteren aus. Mit einem weiteren Angriff nutzte ich ihre akrobatischen Bewegungen aus und täuschte einen Schlag an, nur um im letzten Moment die Richtung zu ändern. Wie eine Schlange schlug ich von unten auf ihre Beine zu.

Ich hatte sie zwar mit dem Lichtschwert erwischt, aber würde der abgeschwächte Kristall ihr keine Schmerzen bereiten. Ich atmete kurz tief durch, denn obwohl ich nur gegen Ahsoka kämpfte, musste ich mich konzentrieren und wurde durch die raschen Bewegungen warm. Leicht schwitzend sah ich meine Padawan an, die Spitze der eigentlich tödlichen Waffe auf sie gerichtet. Wäre sie im Krieg gewesen, wäre sie mit der höchsten Wahrscheinlichkeit tot. Kein angenehmer Gedanke für mich. Ich deaktivierte die Waffe und steckte es an meinen Gürtel, ehe ich Ahsoka meine Hand hinhielt.
"Ich erkenne deine Verbesserungen an, mein Padawan. Aber achte immer auf deinen Gegner, denke voraus." Ernst lag in meiner Stimme und ich sah sie nachdenklich an.

Ich ließ uns beiden keine Ruhe und stellte mich wieder auf meine erste Position. "Nochmal." Sicher würde es für sie nicht einfacher werden, auch bei mir würde die Wiederholung Spuren hinterlassen. Aber dafür war es mir Wert.
Dieses Mal setzte ich den ersten Schlag und setzte einige Schläge.

Drehend folgte ich meinem Padawan und setzte bereits wieder zu einem Schlagaustausch an, ohne ihr viel Zeit zum Sammeln zu geben. Es gab im Krieg keine Pausen, nicht einmal jetzt.

Schlagfertig erwiderte ich jeden Angriff meiner jungen Padawan, als mein Komlink aufblinkte. Ein wenig überrascht, zog ich mich in die Defensive zurück und wich gekonnt einem weiteren Versuch meine Verteidigung zu durchbrechen aus. Elegant sprang ich aus dem Schlagfeld ihrer Waffe und deaktivierte noch im gleichen Zug meine eigene. Warum hatte man eigentlich immer dann eine Belästigung, wenn man sich den wichtigen Dingen im Leben widmete. Leicht genervt seufzend, nahm ich den Ruf an und lauschte dem kurzen Knistern in der Verbindung. Mein Kommlink musste bei der Rettungsmission etwas beschädigt wurden sein, darum konnte ich mich aber später kümmern. Eine Stimme erklang, die mir und damit auch Ahsoka in wenigen Worten die Anweisung gab sich im Turm des Hohen Rates in wenigen Minuten einzufinden. Ein leichtes Lächeln zierte für einen Moment meine Lippen, doch gab ich in einer sachlichen Stimme meine Bestätigung. Wir würden da sein.
"Räum die Waffen weg, mein Padawan. Ich möchte ja nicht, dass ich zu spät komme.", befahl ich ihr in einer trockenen Stimmlage und warf ihr das Übungslichtschwert zu. Geschwind drehte ich mich um, nahm meine eigene Waffe und befestigte diese an meinem Gürtel. "In zwei Minuten am Fahrstuhl." Mit diesen Worten verschwand ich und machte mich raschen Schrittes auf den Weg.

Vor dem Fahrstuhl wartete ich wie angekündigt und nickte Ahsoka kurz zu, als sie pünktlich erschien. Ich rief den Fahrstuhl, dessen Türen sich wenige Momente leise zischend öffneten. Vor Ahsoka trat ich ein und sah zu ihr, sie hatte sich verbessert, auch wenn ich sie dafür nicht großartig ansprach. Der Lift setzte sich in Bewegung und ich spürte in einem kurzen Ruckeln der Macht das Tempo, was dieser erreichte.
Als wir oben ankamen, sah ich noch einmal kurz zu Ahsoka, doch bedeutete einfach mir ruhig zu folgen. Der Rat hatte niemals wirklich zu meinem Lieblingsort gehört, weswegen ich froh war, wenn wir schnell wieder diesen Raum verließen. Höflich verbeugte ich mich vor den anwesenden Meistern und spähte nur kurz zu dem leeren meines alten Lehrmeisters. Wie lange das letzte Gespräch zwischen uns her war, wusste ich nicht mehr, aber machte mir auch keine weiteren Sorgen um ihn. Er war der letzte Jedi, der nur mit einem Schlag zu Boden ging. "Ah, Anakin, du gut erholt dich hast, ich sehe. - Meister Koth dir seinen Dank ausrichtet." Mit der gewohnten Ruhe sprach der alte Jedi und musterte mich genau. "Ich tat, was meine Pflicht ist.", antworte ich und sah Meister Yoda in die Augen.
"Skywalker - Padawan Tano und du werden sich in die unteren Ebenen von Courscant begeben, und dort einen vom republikanischen Geheimdienst gesuchten Waffenhändler festnehmen." Wenig Begeisterung lag für einen Moment in meinen Zügen, doch nickte ich bei den Worten Meister Windus. Jetzt wurden wir also auch noch die Laufburschen für den Rat, natürlich konnte man auch niemanden anders schicken. "Gibt es irgendwelche Anhaltspunkte?" Mit kühlen Blick weihte Meister Windu in die derzeitigen Informationen ein und ich nickte nur.
Bis wir uns wieder außerhalb des Turmes befanden, verlor ich kein Wort mehr, sondern starrte mit angespannten Kinn in gegen die graue Wand des Fahrstuhls. "Bringen wir es schnell hinter uns, Snipps."