Das Obi-Wan sich mir nährte, bemerkte ich erst, nachdem seine Stimme wie ein sanftes Licht durch den Schleier meiner Gedanken fuhr. Meine angespannte Haltung wurde gelöster, als ich mit einem ungläubigen Blick zu meiner vollbrachten Arbeit blickte, dessen Auswirkungen jetzt schwer an den Reserven meiner wenigen Kraft rissen und ein leichtes Schwindelgefühl hinterließen. Ich hatte keine Kontrolle gehabt, leicht verspannte sich meine Hand zu einer Faust, während ich einfach nur schweigen da stand.
"Ich kann nicht", murmelte ich dann und drehte mein Kopf von den Verstorbenen weg. Immer noch überkam mich immer wieder das Gefühl, dass sie mich beobachteten und jeder Moment, indem ich mich nicht ablenken konnte, mehrte die Gefühle der Angst in meinem Herzen, zwang mich mehr mich mit den beklemmenden Gedanken auseinanderzusetzen.
Langsam drehte ich mich um, der Dreck lag wie ein leichter Schleier über meinem Gesicht und schien die Schatten in meinem Gesicht noch dunkler zu machen. Müde humpelte ich zur Kapsel und sprang nach einem kurzen Zögern hinauf zu R2.
"Ich brauche einige Teile aus der Tasche", gab ich dann nach Unten an meinen alten Meister weiter, trotz der Müdigkeit nannte ich ihm sicher die gebrauchten Materialien.

Ich seufzte leise auf. Warum musste er auch immer so stur sein? Aber ich kannte ihn lange genug, um zu wissen, dass er seine Meinung nicht ändern würde. Und ich war im Moment zu müde, um darüber zu diskutieren. So richtete ich meinen Blick noch einen Moment lang auf die ausgehobenen Gräber. "Ruhet in Frieden", murmelte ich in einem kurzen Moment des Gedenkens an die Männer und drehte mich dann um, damit ich Anakin zur Kapsel zurückfolgen konnte. Als er mir die Teile nannte, die er brauchte, reichte ich sie ihm jedes Mal nach oben. "Wie sieht es mit dem Transmitter aus?", erfragte ich seinen Fortschritt, während ich ihn bei seiner Arbeit beobachtete. Er sah nicht gut aus, aber ich sah wahrscheinlich auch nicht besser aus. Diese Mission zehrte bereits zu stark an unser beider Kräfte. Es war fragwürdig, wie lange wir noch durchhalten würden.

Während Obi-Wan mir die Teile reichte, wand ich mich wieder der Reparatur zu und war froh, dass ich selbst in der kritischsten Lage auch dann noch ein Schiff reparieren konnte. Seit meinen frühsten Erinnerungen war ich mit dem Basteln an den verschiedensten technischen Mittel gewesen und verstand sie weit besser als viele erfahrenere Mechaniker oder Techniker. Ich verstand den Geist der Maschinen wie als wenn mir die Macht etwas über anderen verriet, für mich lebten sie auf ihre Art und Weise.
"Bescheiden", gab ich weniger erfreut zurück.
"Beim Aufprall wurden die zentralen Schaltkreise des Transmitters beschädigt, sie funktionieren zwar noch, aber wir werden nicht mehr als einen Versuch haben. Außerdem werden wir für eine vernünftige Übertragung mehr als die vorhandene Energie brauchen." Unweigerlich glitt mein Blick zu meiner Waffe, die Energie innerhalb der Energiezelle hätte genug Kraft. Ich seufzte, nahm aber dann mein Lichtschwert in die Hand und platzierte es vor mir.
"Die Energiezelle hätte genug Kraft."

In solchen Situationen war ich mehr als nur froh um Anakins Begleitung, denn ich brachte so ein gutes technisches Wissen nicht an den Tag. Es faszinierte mich immer wieder, wie gut Anakin sich damit auskannte. Seine Aussage über den Fortschritt des Transmitters, stimmte mich allerdings nicht sonderlich glücklich. Als er jedoch einen Vorschlag machte, wie wir die nötige Energie für den Transmitter aufbringen konnten, musste ich einschreiten. "Du willst die Energiezelle aus deinem Lichtschwert benutzen?", fragte ich mit skeptischen Blick nach. "Hältst du das für eine so gute Idee?"

"Was bleibt uns anderes übrig?", gab ich zurück und sah ihn ernst an.
"Senden wir ein Signal mit der momentanen Energie, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht einmal genügen, um überhaupt ein Signal auszusenden. Was bedeutet, dass unsere letzte Möglichkeit die Suche nach dem hinteren Teil unseres Schiffes ist, und nicht einmal R2 kennt die Koordinaten."
Mit Unwohlsein sah ich auf meine Waffe herunter, die mir mehr als einmal schon mein Leben gerettet hatte. Sie war ein Teil meines Daseins und ich konnte nicht voraussagen, inwieweit die Energiezellen dann noch von Nutzen war. Sie war mächtig, aber dennoch bestand die Möglichkeit, dass es zu einer Überspannung kam.

"Da gebe ich dir zwar durchaus Recht, aber was willst du machen, wenn die Energiezellen danach komplett hinüber sind?", wies ich ihn auf die mögliche Folge seines Handelns hin, denn so viel technisches Know-How hatte ich auch noch. Man konnte zwar nicht voraussehen, wie und ob wir uns hier verteidigen mussten, aber sollte es so sein, dann wäre ein nutzloses Lichtschwert das letzte, was wir brauchten. Zumal ich nicht sagen konnte, wie sich mein aktueller Zustand auf meine Fähigkeiten auswirkte. Ich seufzte schließlich auf. "Es ist mehr als nur eine vertrackte Situation, also tu, was du für richtig hältst. Wenn ich irgendwie helfen kann, lass es mich wissen", meinte ich schließlich, denn was Anakin mit seiner Waffe anstellte, lag in seiner Verantwortung.

"Tja, dann werden wir uns wohl Euer Lichtschwert teilen müssen. Ausgenommen Ihr wollt mir Euer Lichtschwert zur Verfügung stellen.", meinte ich, während ich abseits der Worte meines Meisters bereits meine Augen schloss und die Macht meine Waffe umschloss. Sanft hob sie vom Boden ab. - Ich erinnerte mich kaum daran, dass ich sie jemals verändert, geschweige denn für ein waghalsiges Manöver auseinander gebaut hatte und im schlimmsten Fall einfach opferte.
"Drückt einfach diesen hübschen blauen Knopf, um die Übertragung zu starten", R2 wies ich an sich etwas vom Schiff zu entfernen, da ich bei einer Folge meines Handelns kein Risiko eingehen wollte, dass meinem kleinen, treuen Freund etwas zu stieß. Die Energiezelle lag auf meiner offenen Handfläche, während die anderen Teile in einer kleinen Tasche an meinem Gürtel ihren Platz fanden. Es war ein unangenehmes Gefühl des Verlustes, der sich für einen Moment in mir bereit machte, ehe ich mich den letzten Arbeiten an der Kapsel zu wand.
Die Energiequelle anschließen, nahm ich grade ein letztes Kabel in die Hand, als ich kurz zögerte. Eine dunkle Vorahnung machte sich in mir breit, ich schob es aber auf die Mächte dieses Planeten. Den warnenden Ton in der Macht ignorierend, starrte ich einen Moment auf die Materialien.
Was tat ich hier nochmals? Verwirrt spähte ich durch die erste Dämmerung, mein Blick fiel auf die noch immer nicht vollständig begrabenen Leichen. Ich hatte sie nicht weiter begraben, aber ich musste es doch tun. Ihr Tod war meine Schuld, ich trug am Leid der Verstorben bei. Wäre ich nicht abgestürzt, hätten wir sie vielleicht retten können. Aber sie waren elendig verstorben: Ich war der Mörder meiner eignen Verbündeten.
Was wenn mit uns das Gleiche passierte? Mein eigener Tod war mir egal. Doch wenn ich scheiterte, konnte ich weder Padmé beschützen, noch die Möglichkeit schaffen, dass es Obi-Wan gelang von diesem Planet zu entkommen. Natürlich war mein alter Meister stark, aber in seiner jetzigen Verfassung auch stark genug? Meine Hände begangen leicht zu zittern, Unruhe keimte in mir auf und angespannt starrte ich nun auf mein Werk.
Seit unserer Ankunft auf diesem Planeten fühlte ich die Veränderungen in meinem Geist. Eine Kraft durchfloss meinen Körper, die Gefühle hervorbrachte, deren Existenz mir bewusst waren, denen ich mich nicht stellen wollte oder konnte. Hilfesuchend hielt ich an den Erinnerungen und den Gefühle mit meiner Frau an meiner Seite fest, achtete aber darauf, dass Obi-Wan nichts davon mitbekam. Es half mir, mich zu konzentrieren.
"Bereit? Drei, Zwei... Jetzt!", getaktet auf die Reaktion meines Meisters verband ich die letzte Verkabelung und konnte nur hoffen, dass ich alles richtig angeschlossen hatte. Wieder ging ein sanftes Vibrieren durch die Macht, deutlicher und intensiver. Ein pochender Schmerz keimte in mir auf und mit einem Instinkt sprang ich auf und setzte mich in Bewegung.
"Lauft!", durch die Macht gestärkt, sprang ich vom Rand der Kapsel - hoffend, dass Obi-Wan mir folgte - und spürte nur wenige Augenblicke später die Hitze des Feuers in meinem Rücken. Eine Explosion folgte, deren kraftvolle Druckwelle mich einige Meter vom Frack wegschleuderte.
Mein Körper schlug erbarmungslos gegen ein herausgerissenes Teil und wohl nur die Macht verhinderte, dass es eine tödliche Folge sein würde. Die Dunkelheit erstickte meine verzweifelt kämpfenden Sinne und zum zweiten Mal in wenigen Stunden tauchte ich in eine Ohnmacht ein.

Schmerzen. Durch die Macht wurden sie eigentlich erträglicher, doch schien sie es dieses Mal zu verschlimmern. Wie ein träger, schleimiger Fluss schien die Macht mich zu durchfließen und Übelkeit kam in mir auf, als ich mich etwas regte. Geschwächt von meinem Zustand erschien es mir, als hätte die Kraft dieses Planeten meine Schwäche genutzt, um den Versuch zu gewinnen in meinen Geist eindringen zu können. Bisher war diese aber nicht weiter gekommen und in den Tiefen meiner Gefühle kämpften mein verbliebener Geist und diese unbekannten Mächte der Dunkelheit gegeneinander.
Was geschah hier? Seit Stunden veränderte sich mein Verhalten, aber auch dass von Obi-Wan: Meine Sinne entrissen sich meiner Kontrolle, mein eigener Körper arbeitete gegen meinen Geist.
Meine Unverfrorenheit erschien in den aufkommenden Zweifeln zu ersticken und wieder einmal fühlte ich mich wie ein Spielball eines anderen. Diese Macht schien mit mir zu spielen, meine Verzweiflung auszunutzen und meine geschwächten, geistigen Schilde zu durchbrechen, als wäre ich ein unerfahrenerer Jüngling im Tempel. Jeder Kontakt zur Macht schien unseren mentalen Gegner mehr zu reizen, ihn anzuspornen uns mehr mit seinen Witzeleien angreifen zu können. Und dieses Mal schien ich zu verlieren, ich scheiterte wieder einmal und wollte nicht einmal wissen wie es Obi-Wan ging.
Hatte er es überhaupt geschafft? Zähneknirschend drehte ich meinen Kopf und starrte umher. "Obi-Wan?", sprach ich, doch wirkte mein Ruf mehr wie ein eisernes Flüstern. Trotz der Schmerzen richtete ich mich langsam auf und lehnte mich an das Metallstück. Meine Hände ruhten auf meinem Bauch, während ich verbissen auf einer Stelle im Magenbereich rumdrückte, wo ich bereits merkte wie das Blut meine dunkle Robe noch etwas dunkler gefärbt hatte. Zischend schob ich meine Robe etwas hoch und musterte die klaffende Wunde, die zwar nicht tödlich enden würde - zumindest solange ich sie nicht weiter stak belastete -, dennoch aber keinesfalls schmerzfrei war.
Dunkel erinnerte ich mich beim Abwarten an meine letzten Erinnerungen und stellte verbittertet fest, dass ich durch die Ablenkungen einen technischen Fehler gemacht hatte und damit eine immense Überspannung geförderte hatte. Ob der Hilferuf aber durchgegangen war, mochte ich nicht zu sagen. Alleine Obi-Wan würde es wissen.
Schwer atmend stand ich also auf, den Oberkörper leicht gekrümmt. "Meister?", rief ich fast schon etwas panisch ein weiteres Mal und ignorierte das unangenehme Gefühl in meinem Hals. Ich war durstig und sehnte mich nach Wasser, um den Sand von meinem Köper waschen zu können.

Darauf ging ich nicht mehr ein, aber wenn es nicht funktionieren sollte, würde ich wohl auch meine Waffe opfern müssen. Deswegen ließ ich Anakin nun machen und nickte auf seine Anweisung hin. Besonders wohl war mir bei der ganzen Sache auch nicht, aber irgendwie mussten wir hier auch wieder wegkommen. Sobald Anakin das Zeichen gab, machte ich mich bereit und drückte auf den Knopf. Ich hatte kaum genug Zeit, um zu überprüfen, ob das Signal gesendet wurde, als ich ebenfalls von der Kapsel wegsprang. Doch aufgrund meiner verlangsamten Reaktionsfähigkeit war ich nur einen Moment später als Anakin dran. Ich konnte hinter mir die Explosion hören und spürte die sengende Hitze an meinem Rücken, als mich die darauffolgende Druckwelle erwischte und ich schmerzhaft auf dem Boden auftraf. Ich konnte spüren, wie mein Arm einen Moment lang zwischen meinem Körper und dem Boden gequetscht wurde ich und ich über den Boden schrammte. Der Schmerz war nur von kurzer Dauer, ehe ich im nächsten Moment schon wieder das Bewusstsein verlor.
Mein Gespür für die Macht, welches ich die letzten Stunde zu unterdrücken versucht hatte, kehrte zurück, doch war es nicht das gewohnte Kraft, die durch meinen Körper ging, sondern sie hatte es dunkles und finsteres an sich. Eine Macht, die ich einst in Anwesenheit Darth Mauls und sonst immer nur bei Dooku verspürt hatte. Die Aura eines Siths. Und sie war auf diesem Planeten stark. In diesem Moment spürte ich sie stärker als zuvor und sie übte eine seltsame Anziehungskraft auf mich aus. Als würde sie versuchen, Kontrolle über mich zu erlangen. Es war schrecklich... Ich sah Dinge, schreckliche Dinge, die ich verursachte und alles vergaß, was ich einst dem Orden der Jedi geschworen hatte. Ich versuchte mich zu wehren, aber hatte dieser Planet meine geistigen Kräfte schon so stark geschwächt, dass ich schwächer wurde, je mehr ich mich wehrte.
In der Ferne nahm ich allerdings eine mir bekannte Stimme wahr... Als ich mich auf diese zu konzentrieren versuchte, erkannte ich sie als die von Anakin und dies half mir, mich diesem dunklen Einfluss zu entziehen. Ich kehrte wieder in mein Bewusstsein zurück und damit kehrten auch die Schmerzen in meinem Körper zurück. Die linke meiner Armschienen war zersplittert und der Arm schmerzte bei jeder Bewegung. Die Druckwelle von vorhin hatte mich mit Karacho gegen den Boden geschleudert und mein Arm nahm mir das ziemlich übel. Blut floss herunter und ich konnte ihn kaum bewegen. Die Kratzer in meinem Gesicht hatten sich verdoppelt. Nur mühsam richtete ich mich auf und der Schmerz vernebelte mir kurz die Sinne, als ich endlich Anakin entdeckte. "Anakin...", machte ich auf mich aufmerksam, doch versagte mir erstmal meine Stimme. "Bist du in Ordnung?", konnte ich fragen, als meine Stimme wieder mitmachte, doch ich glaubte, dass ich mir die Frage sparen hatte können.

Beruhigt atmete ich durch, als die Stimme des Rothaarigen an meine Ohren drang. Mit einem Humpeln setzte ich mich in Bewegung, während ich meinen Körper leicht krümmte bei den Schmerzen im Bauchbereich.
Obi-Wan sah nicht sonderlich besser aus, musste ich mir eingestehen. Ich brauchte nicht die Macht um zu wissen, dass er Schmerzen hatte; unweigerlich fiel mein Blick auf den Arm meines Meisters, der vor der Explosion noch in Takt gewesen war.
"Wie geht es Euch?", ehrliche Sorge um meinen Freund lag in meiner Stimme, während ich mich ungeachtet meiner Verletzungen hinkniete und seinen Köper musterte. Bis auf zahlreiche Kratzer erkannte ich jedoch wenige Verletzungen, blieb aber weiterhin besorgt durch die fehlenden Wissensstände über die Macht-Heilung und die wirkliche Wundversorgung. Ich gehörte eben aufs Kriegsfeld und nicht ins Lazarett.
Erschöpft suchte meine stürmischen, blaugrauen Irden in den ruhigen Augen Obi-Wans dabei nach einem Zeichen, dass wir von dieser Ödnis herunterkommen würden. Erst R2 löste meinen Blick, als er mit piepsenden Tönen sich durch die Trümmer kämpfte und sich einen Weg zu uns suchte.

Als Anakin näher gekommen war, merkte ich, dass er selbst nicht besser aussah. Uns beide schien es ziemlich heftig erwischt zu haben. Das sich ausbreitende Rot auf seiner Kleidung, entging mir keineswegs. "Sagen wir es so... Es ging mir schon mal deutlich besser", meinte ich daraufhin nur und richtete die Gegenfrage an meinen alten Schüler. "Was ist mit dir? Das sieht nämlich nicht gut aus", wollte ich wissen und deutete mit einem Kopfnicken auf den dunklen Fleck auf seiner Robe. Ich konnte nur hoffen, dass es nicht lebensgefährlich war, denn ansonsten hatte sich unsere Lage nochmal verschlechtert. Und sehr viel schlechter als sowieso schon, konnte sie ja wohl kaum noch werden. Den Blich, den er mir zuwarf, konnte ich leider nur meinem Kopfschütteln erwidern, welches als Antwort genügen sollte. Unglücklicherweise war das Signal nicht durchgegangen.

Würden wir überhaupt von diesem Planeten herunterkommen? Ich seufzte leise, aber nickte dann. "Dann müssen wir wohl improvisieren", meinte ich und lächelte leicht hoffnungsvoll. Wir würden es schon schaffen, egal ob halbtot oder lebendig. Wir hatten bereits mehr erreicht als uns unserem Schicksal zu ergeben."Ich würde jetzt einmal großzügig darauf spekulieren, dass ich überleben werde." Ich betrachtete meine verfärbte Robe eine Weile, die trotz ihrer Beständigkeit einige Risse aufwies.
"Wir sollten etwas zur Ruhigstellung für Euren Arm finden", lenkte ich dann wieder auf ihn und rappelte mich bereits wieder mit einem angespannten Kiefer auf. Vor Obi-Wan verzog ich zwar kein schmerzerfülltes Gesicht, doch fühlte ich mich innerlich schwach und erschöpft. Etwas schwer fälliger als sonst richtete ich meine Aufmerksamkeit auf einige heraushängende Kabel und riss trotz der brennenden Muskeln einige heraus.
Ich rief R2 zu mir und wand mich dann nach einem kurzen Blick in die Ferne meinem Meister zu. Seitlich von ihm kniete ich mich nieder. "Wir müssen Euren Arm stabilisieren", ich deutete auf seine andere Armschiene und sah ihn fragend an, "Darf ich?"

"Wie immer also", fasste ich zusammen, denn irgendwie schien nie einer unserer Pläne so zu funktionieren, wie er eigentlich sollte. Am Ende mussten wir dann doch wie immer improvisieren. "Ich will nur hoffen, dass sich deine Spekulation als richtig erweist", meinte ich auf seine Vermutung hin, denn es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass ich mir keine Sorgen um Anakin machte. Selbst wenn er es sich nicht anmerken ließ, so konnte ich fühlen, dass es ihm selbst immer mehr an körperlicher Kraft mangelte. Und ich nahm an, dass ihm der Blutverlust auch bald zu schaffen machen würde. Um seine Verletzung sollten wir uns dann ebenso kümmern. "Natürlich, nur zu", antwortete ich ihm aber auf seine Frage und hielt ihm meinen Arm hin. Ich hatte keinen Widerspruch eingelegt, warum auch. Mit diesem Arm würde ich uns sonst vielleicht nur behindern und ich selbst konnte ihn nicht stabilisieren. Ich war nur froh, dass es den linken Arm erwischt hatte und nicht den anderen. So konnte ich mich im Notfall noch wenigstens verteidigen.

Ich machte mich an die Arbeit und nahm Obi-Wan die Armschiene ab, nur um sie an seinem verletzten Arm an der unteren Seite wieder zu befestigen, nachdem ich die zerstörten Bereiche sanft entfernt hatte. Immer wieder sah ich ihn an, bedacht darauf ihm keine weiteren Schmerzen, zu zu fügen. Ich hob die Kabel auf und war froh, dass R2 an meiner Seite war, um mich beim Bauen der Stützte für den verletzten Arm zu unterstützen. Gezielt ließ ich ihn einige Drähte zusammenschweißen, die ich dann provisorisch an seinem Arm und seiner gegenüberliegenden Seite befestigte. Zufrieden betrachtete ich mein Werk.
"Es sollte halten, aber Ihr werdet Euch auf die nötigsten Bewegungen beschränken müssen", merkte ich freundlich an, da ich nicht mehr für ihn machen konnte.

Ruhig und ohne jegliche Bewegung ließ ich Anakin einfach machen. Nur kurz verzog ich hin und wieder mal das Gesicht, aber auch nur weil mein kompletter Körper schmerzte. Für Anakins Hilfe war ich ihm sehr dankbar und als er fertig war, war mein Arm stabilisiert und die Schmerzen waren ein bisschen besser zu ertragen. Wenn auch nur ein winzig kleines Bisschen. Dankend warf ich Anakin einen Blick zu und nickte auf seine Worte hin. "Dann wollen wir doch mal hoffen, dass nicht noch schlimmeres auf diesem Planeten lauert", meinte ich, aber ließ meinen Blick dann auch über Anakins Verletzungen wandern. "Ich wünschte, ich könnte dir ebenso helfen."

Ich lächelte matt und zuversichtlich. "Wir sollten alles zusammen sammeln, was wir brauchen und überlegen, was unsere nächsten Schritte sind...", wechselte ich dann das Thema und ging nicht weiter auf meine körperlichen Beschwerden ein, ich würde mich gleich nach Medikamenten umsehen können.