"Wir haben schon Schlimmeres überlebt", meinte ich optimistisch und bewegte mich langsam zum offenen Teil des Cockpits, wo ich herunterspreng und trotz des pochenden Schmerzes sicher landete.
"Macht Euch um mich keine Sorgen, nur eine Verstauchung." Zwar war mir der Schmerz unangenehm, aber wusste ich, was es bedeutete, wenn man aus dem Gefühl der Schmerzen am Liebsten sein Leben beenden wollte. Instinktiv fasste ich mir an meine Prothese, wo Dooku mir einst meinen Unterarm genommen hatte. Ich verabscheute diesen Teil meines Körpers und blickte mit angeekelten Blick darauf.

Auch da hatte er Recht. Wir hatten schon deutlich Schlimmeres erlebt und auch überlebt. Damit stand ich vom Sitz auf und folgte Anakin hinaus, wo ich neben ihm auf dem Boden landete. "Bist du dir sicher, Anakin?", fragte ich mit einem eindringlichen Blick nach. Zwar war unsere Situation nicht sonderlich gut, aber wenn wir uns jetzt auf den Weg machten, würde sich seine Verletzung vielleicht nur verschlimmern.

"Könnt Ihr meinem Urteil nicht wenigstens einmal vollständig vertrauen?", gab ich zurück, schlagartig genervter als eben. Ich wand mich mit einem leichten Augenrollen von ihm ab und bewegte mich einige Meter von mir weg. Durch die Dunkelheit versuchte ich irgendwas zu erspähen, aber sah nicht mehr als die kragen Landschaften des Planeten. Ich fühlte mich hilflos und jede Sekunde mehr auf diesem Planeten schien etwas in mir zu zerfressen. Zweifel keimten in mir auf.
Padmé, die Schönheit meiner Frau kam mir vor Auge. Ich musste von diesem Planeten herunter, ansonsten würde ich nicht verhindern können, dass Padmé etwas zu stieß. Sie war, wofür ich lebte. Sie und das Versprechen an meine Mutter, hielten mich im Orden. Ich konnte sie nicht einfach zurücklassen.

"Entschuldige bitte", war meine Antwort darauf. Aber ich kannte diese Impulsivität meines ehemaligen Padawans ja zur Genüge. Doch hatte es nichts damit zu tun, dass ich seinem Urteilsvermögen nicht traute, sondern mir einfach Sorgen machte. Der Planet war mir nicht geheuer und ich konnte nicht sagen, was uns hier noch erwarten würde, weshalb wir kein unnötiges Risiko eingehen sollten. Und wenn Anakin verletzt war, dann konnte das auch andere Nachteile mit sich ziehen. Doch ich ließ das Thema nun beruhen. Dann setzte ich mich ebenso in Bewegung und ließ dabei meinen Blick über die Umgebung schweifen. Aber viel gab es nicht zu sehen. Eine einzige tote Landschaft, die keinen Hinweis auf Leben gab. Zumal ich wieder dieses dunkle Gefühl bekam, welches mich bereits auf dem Schiff heimgesucht hatte. Nun schien es allerdings stärker geworden zu sein. Es brachte meinen Geist durcheinander, obwohl ich mich eigentlich auf diese Mission konzentrieren müsste. "Gut, suchen wir diese Rettungskapsel", meinte ich dann mit entschlossener Stimme.

Ich seufzte kurz, aber nickte dann, nachdem er sich mir genährt hatte und sich zum Aufmarsch bereit machte. Ein ungewisser Weg lag vor uns, was keine Begeisterung in mir auslöste.
Ich verdrängte die anhaltende Unruhe aus meinem Geist und setzte mich langsam in Bewegung. Den Schmerz, der mich bei jedem Schritt begleitete, ignorierte ich, aber wagte es auch nicht mich der Macht zu öffnen. Irgendwas in meinem Innern zwang mich dazu mich, mich nur auf meine eigenen Instinkte zu verlassen und nicht blind der Macht zu vertrauen wie ich überhaupt nur selten tat.
"Ich hoffe es gibt dort noch einige Versorgungsmittel, ansonsten werden dies einige sehr unangenehme Tage." Hungergefühl war mir zwar durchaus bekannt, aber war auch ich nicht in der Lage, die Folgen mit dieser Mangelerscheinung zu besiegen. R2 bewegte sich vor uns her und piepste einige Male, um uns vor dem Verlaufen zu bewahren. Dankbar blickte ich ihn an.

(Sorry, musste meinen Bruder gerade noch wo hinfahren und dann hat's Essen gegeben x'D)

Gemeinsam gingen wir los und ich sprach Anakin auch kein weiteres Mal auf sein Bein an. Obwohl es nicht den Anschein machte, als würde es sonstiges Leben um uns herum, so blieb ich dennoch wachsam. Vielleicht auch weil ich die Befürchtung hatte, ob diese Stimme von vorhin wieder zurückkehren könnte. Zwar wollte ich daran glauben, dass dies nur Einbildung war, aber ganz wohl war mir bei diesem Gedanken nun wirklich nicht.
"Das werden wir ja sehen. Aber wenn nicht, dann hat sich unsere Lage deutlich verschlechtert", gab ich meine Meinung dazu ab, wobei ich dabei nicht unbedingt pessimistisch klingen wollte. Es war eben realistisch. Anakins Droide fuhr piepsend vor uns her und in dieser Situation war ich durchaus froh, dass wir ihn als Navigator hatten.

Anakin Skywalker (vergessen Account zu switchen!)
"Und ich dachte schon, es wird einfach...", meinte ich bloß, während wir uns langsam von dem vorderen Teil des zersplitterten Schiffes entfernten. Ich wagte einen kurzen Blick zurück und nahm die zerbeulte Silhouette des Fracks war, die mich nachdenklich stimmte. Was hatte ich vorhin gesehen? Es hatte sich wie eine Erinnerung angefühlt, aber doch konnte ich keinem Teil meines Lebens zuordnen.Es hatte sich aber auch nicht wie ein Blick in die Zukunft angefühlt, dazu war es zu unschlüssig gewesen, es hatte mich förmlich abgelenkt. Ich blickte zu den ruhigen Zügen meines alten Meister, auch er schien nachdenklich gestimmt - zugegeben ein grundsätzlicher Charakterzugs seinerseits. Er dachte über alles nach, handelte erst, nachdem ich bereits angefangen hatte mich um die Probleme zu kümmern. Auf dem Schiff aber schien sein Geist sich zu veränder. Es musste etwas mit diesem Planeten zutun haben, doch schien ich mich immer wieder dem Gedanken nähern zu wollen, doch konnte ich ihn einfach nicht greifen.

"War es das jemals?", seufzte ich auf und hatte dabei eine leicht sarkastische Stimmlage. Denn leicht hatten wir es noch nie wirklich gehabt. Ich war währenddessen schon wieder in meine Gedankenwelt versunken und ließ mir das durch den Kopf gehen, was die letzten paar Minuten alles passiert war. Es warf immer mehr Fragen auf, die ich nicht beantworten konnte. "Wie sind wir eigentlich abgestützt?", fragte ich auf einmal in die Stille zwischen uns hinein und sah verwirrt zu Anakin. "Ich sage es zwar nur ungern, aber es hat den Anschein, als wäre ich den Moment direkt vor dem Absturz weggetreten gewesen. Weißt du, was passiert ist?" Wenn ich mich daran zurückerinnerte, wusste ich genau, was ich gesehen hatte. Bilder aus meiner Vergangenheit. Einer Zeit, in der Meister Qui-Gon noch am Leben und ich sein Padawan gewesen war. Eine Zeit, die schon etliche Jahre zurückliegt und nun mit so schweren Gefühlen wieder zurückgekehrt war.

Eine Weile schwieg ich und dachte darüber nach, was ich damit anfangen sollte, dass auch Obi-Wan kaum mitbekommen hatte, dass es meine Schuld gewesen war, dass das Schiff abgestürzt war. Ob auch er von einem eigenartigen Trugbild, die Definition ergab sich für mich als am sinngemäßesten, heimgesucht worden war? Ich konnte es nur vermuten, aber wagte nicht nachzufragen.
"Was auch immer auf diesem Planeten vorgeht, es beeinflusst unseren Geist und die Macht. - Als wir uns dem Planeten nährten, lähmte es meinen Geist. Es brachte mich dazu das Schiff abstürzen zu lassen." Die Wahrheit war mir unangenehm und ich wartete bereits auf eine weitere Predigt über mein Verhalent, wieder musste ich Obi-Wan enttäuscht haben, als ich mich von meinen Gefühlen hatte leiten lassen.

Ich bekam nicht sofort von Anakin eine Antwort, weshalb ich mich fragte, ob etwas gewesen war. Ich überlegte, ob ihm sowas Ähnliches wie mir passiert war. Doch seinen nächsten Worten konnte ich nur mit einem Nicken zustimmen. "Das ist wirklich beunruhigend... Mir ist es nämlich nicht anders gegangen", gestand ich ihm, aber erzählte ich nicht, warum genau. Nicht, weil ich ihm diesbezüglich nicht misstraute, sondern weil ich nicht darüber reden wollte. Das alles ist schon viel zu lange her. "Irgendetwas geht auf alle Fälle auf diesem Planeten vor sich und ich stelle die Vermutung auf, dass dieses Etwas, was auch immer es sein mag, uns vielleicht gezielt hierher geführt hat", mutmaßte ich und sah dabei fragend zu Anakin, ob er mir folgte, was ich nicht bezweifelte.

"Gezielt?", fragte ich nach und ein ungewisser Ausdruck legte sich über mein Gesicht. Wer sendete ein Signal aus, um den Rat dazu zu bringen zwei ihrer Jedi irgendwo in den Wilden Raum zu schicken? Die Idee wirkte absurd, aber hatte ich in diesem Krieg bisher viele unerwartete Situationen erlebt, die ich nicht einmal mit Padmé geteilt hatte. Sie war stark, aber sollte sie sich nicht noch mehr Sorgen um mich machen, als sie es überhaupt schon tat. "Vielleicht eine Handlung der Separatisten", überlegte ich, aber hatte nicht das Gefühl, dass diese wirklich etwas mit dem Planeten zutun hatten. Nicht einmal Dooku ging solche Wagnisse ein, nur um zwei Jedi vom Kriegsgeschehen auf einen verlassenen Planeten zu locken.

"Auszuschließen wäre es nicht", erwiderte ich und strich mir schon wieder nachdenklich über meinen Bart. "Du musst zugeben, es ist alles sehr merkwürdig. Und wir haben schon einige merkwürdige Dinge erlebt", warf ich ein. Zusätzlich fand ich es immer noch beunruhigend, dass es im Archiv keinerlei Informationen über diesen Planeten gegeben hat. Ich war mir selbst nicht sicher, ob Grievous oder Dooku solch einen Plan geschmiedet hatten, aber sie hatten schon einige fragliche Schritte getan. Sicher war ich mir also nicht. Dieser Planet lag zudem viel zu weit draußen, als dass die Separatisten ihm großartig Beachtung schenken würden.

Das Schiff hinter uns wurde immer kleiner, als nach einer Weile ringsherum um uns nichts außer die krage Landschaft des Planeten war. Auf seine Worte gab ich keine Antwort, sondern fokussierte mich mehr auf meinen verletzten Fuß.
Der Schmerz war von Anfang an nicht weniger geworden und mit einem Zähneknirschen spürte ich, wie die anschwellenden Stellen an meinen Stiefel drückten.
Wie ein Zischen schoss dann plötzlich der Schmerz durch meinen Körper, als ich in einem unerwarteten Moment über etwas stolperte. Unsanft landete ich auf dem staubigen Boden und blinzelte mehrere Mal, um die aufgewirbelten Sandkörner aus meinen Augen fernzuhalten.
Wie ein völliger Idiot musste ich dabei aussehen, wagte es aber mich vorsichtig umzudrehen, als ich mich aufsetzte. Dem Blick Obi-Wans wich ich aus, als ich feststellte, dass ich weder über einen Stein noch Etwas gefallen war. Mein Körper hatte von selbst entschieden, mich meiner motorischen Fähigkeiten zu berauben und mich mit einer unsanften Bewegung auf den Boden zu werfen.
Dieser Kontrollverlust verwirrte mich, ließ aber auch im gleichen Moment das Gefühl der Angst vor dem Verlust aller Kontrolle und der Abscheu über diesen Planeten durch meine Adern fließen. Ein weiterer Fluch lag auf meiner Zunge, aber unterdrückte ich diesen Reiz.
Ich ballte die Fäuste, als ich mich langsam wieder aufrappelte und mich unkommentiert wieder in Bewegung setzte. Meine blaugrauen Augen richteten sich dabei starr auf den Boden.

(sorry, ich hab echt nicht überrissen, dass ich dran bin ^^")

Ich hatte von Anakin keine Antwort erhalten, abe auch keinen Widerspruch. Ich wertete das deswegen als stumme Übereinkunft. Ich hing weiterhin meinen eigenen Gedanken nach, während wir unseren Weg fortsetzten. Erst als Anakin stolperte, wurde ich aus meiner Gedankenwelt aufgeschreckt. "Alles in Ordnung?", fragte ich ihn leicht besorgt, doch er rappelte sich bereits wieder auf. Wie ich sehen konnte, war er über nichts gestolpert, weshalb ich vermutete, dass es etwas mit seinem Fuß zu tun hatte. Doch würde ich da wohl nur gegen eine Wand reden, weshalb ich schwieg und wartete, dass wir weitergingen.

Auch in der nächsten Zeit hatte ich mein Blick kaum aufgerichtet und etwas gesagt. Die Monde waren bereits tiefer gesunken und zum ersten Mal ergab sich uns die Möglichkeit die Herkunft des letzten Signals mit unseren eigenen Augen zu sehen, auch wenn die Dunkelheit noch immer einen großen Teil der Rettungskapsel verbarg.
Zerstreut über den Boden mussten wir schon mehrere hundert Meter vor dem restlichen Teilstück der Kapsel den Trümmerteilen ausweichen, wobei kurz vor unserer Ankunft meine Hose an einem metallenen, spitzen Stück hängen blieb und einen leichten Schnitt auf meiner Haut und meiner Hose hinterließ. Die Sinnhaftigkeit meines Handels erschien mir unterdessen als unlogisch, da ich bisher nie solch eine Tollpatschigkeit besessen hatte. Doch beschlich mich mehrmals der Gedanke, dass mein Körper anfing sich gegen mich zu wenden, verabscheuend verwarf ich diese Idee aber auch sofort wieder.
"Wir werden wohl kaum auf eine Erklärung hoffen können...", unterbrach ich dann die Stille und musterte die vier Toten, dessen Gesichter ich zwar kaum erkannte, aber dennoch wahrnahm., dass sie bis zum letzten Atemzug um ihr Leben gekämpft hatten.
Wir waren zu spät gekommen und es war meine Schuld, dass wir sie nicht früher gefunden hatten! Wer wusste, wann der letzte Atemzug aus ihnen gewichen war. Weder Obi-Wan noch ich waren mit dem Wissen über solche Thematiken vertraut, wir waren weder Heiler des Tempels noch qualifiziertes Personal der republikanischen Armee.
Ich wand meinen Blick ab.
"Vielleicht besteht die Möglichkeit, dass die Rettungskapsel noch etwas Energie für ein Signal abgibt." Viel Zuversicht lag nicht in meiner Stimme, doch umrundete ich die Kapsel und blickte durch die zerbrochene Fensterscheibe auf den nach Verwesung riechenden Körper eines Klones. Ich versuchte es zu ignorieren, aktivierte meine Waffe und zerstörte das restliche Glas, um ins Innere des Schiffes zu gelangen. Vorsichtig bewegte ich die Leiche etwas zur Seite und verschaffte mir Platz, tatsächlich war noch etwas Energie in den Energiezellen enthalten. Ich kletterte wieder aus der Kapsel.
"Der Signalverstärker ist etwas demoliert, aber es sollte sich genug Ersatzteile finden lassen. Wir sollten aber auch nach anderen Sachen ausschau halten. Wer weiß, wann wir wieder eine angenehmere Versorgung erhalten."